Machtwechsel an der Börse: Microsoft überholt Apple nach Zoll-Schock
Börsenbeben nach China-Zöllen: Der iPhone-Konzern büßt binnen Tagen mehr als ein Fünftel seines Marktwertes ein. Während Microsoft die Spitzenposition übernimmt, drohen Verbrauchern massive Preiserhöhungen.
Die Zollkeule des designierten US-Präsidenten trifft Apple mit voller Wucht. Der Technologieriese hat seinen Status als wertvollstes Unternehmen der Welt verloren – eine direkte Folge der von Donald Trump angekündigten massiven Zölle auf chinesische Importe. Während die Apple-Aktie dramatisch einbrach, übernahm Microsoft mit einem Marktwert von rund 2,64 Billionen Dollar die Führungsposition an den globalen Börsen.
Börsenabsturz mit Ansage
Der Kurssturz kommt nicht von ungefähr: Innerhalb weniger Tage schmolz Apples Börsenwert um mehr als ein Fünftel zusammen. Zurückzuführen ist dieser Einbruch auf die Ankündigung der Trump-Administration, Importe aus China mit Zöllen von insgesamt 104 Prozent zu belegen. Für den iPhone-Hersteller, der den Großteil seiner Produktion in China konzentriert hat, ein schwerer Schlag.
Die Reaktion der Investoren zeigt, wie tiefgreifend die Sorgen sind. Mit einem aktuellen Marktwert von knapp 2,6 Billionen Dollar musste Apple die Spitzenposition an den langjährigen Rivalen Microsoft abtreten. Laut „Wall Street Journal“ erwägt der Konzern nun, verstärkt iPhones aus indischen Produktionsstätten in die USA zu importieren – allerdings hat Trump auch für Waren aus Indien bereits einen Zoll von 27 Prozent verhängt.
„Made in USA“ – eine teure Illusion
Die Forderung aus dem Weißen Haus klingt simpel: Apple solle seine Produktion einfach in die USA verlagern. „Warum bauen sie das alles in China? Warum tun sie es nicht hier?“, fragte Trumps Handelsminister Howard Lutnick bereits vor Wochen. Seine Vision: Roboter könnten die Arbeit übernehmen und so „Millionen und Millionen“ Jobs für Bauarbeiter und Wartungspersonal schaffen.
Branchenexperten halten dagegen. Dan Ives von der Investmentfirma Wedbush warnt in der „Welt“ vor dramatischen Konsequenzen: „Wenn Apple seine iPhones etwa in einer Fabrik in West Virginia oder New Jersey bauen würde, läge der Preis eines Geräts bei 3500 Dollar.“ Selbst eine teilweise Verlagerung der Produktion wäre ein Mammutprojekt: „Verlegte der Konzern nur zehn Prozent der Lieferkette in die USA, würde ihn das drei Jahre und 30 Milliarden Dollar kosten“, schätzt Ives.