Tech & Trends Meta überrascht: DARUM ist der Social-Media-Riese plötzlich für Instagram-Verbot bei Teenagern

Meta überrascht: DARUM ist der Social-Media-Riese plötzlich für Instagram-Verbot bei Teenagern

Politischer Rückenwind für die Altersgrenze

Die Debatte um ein Mindestalter für Social Media gewinnt in Europa an Fahrt. Frankreich, Spanien und Griechenland treiben eine entsprechende Initiative voran. Auch der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther hatte Anfang Juni vorgeschlagen, Kindern unter 16 Jahren die Nutzung sozialer Medien zu untersagen.

Die dänische Europaministerin Marie Bjerre kündigte laut „t-online.de“ an, die dänische EU-Ratspräsidentschaft zu nutzen, um das Thema voranzubringen: „Wir sehen, wie soziale Medien unsere Kinder und unser Wohlbefinden beeinflussen.“ In Deutschland unterstützt eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung diese Richtung: Laut einer repräsentativen YouGov-Umfrage befürworten 57 Prozent ein Mindestalter von 16 Jahren für die Nutzung sozialer Medien, weitere 16 Prozent sprechen sich sogar für 18 Jahre als Altersgrenze aus.

Prävention statt harter Verbote

Metas Vorstoß ist auch eine Reaktion auf Entwicklungen in anderen Teilen der Welt. In Australien wurde bereits ein Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige eingeführt. Solche strikten Verbote lehnt Meta ab – sie würden „die elterliche Autorität untergraben und sich eng auf eine Art von Online-Service konzentrieren“, heißt es vom Konzern.

Statt nationaler Einzelregelungen, die technischen und rechtlichen Mehraufwand verursachen würden, bevorzugt Meta einen EU-weiten Standard. Die Unterstützung für eine einheitliche digitale Volljährigkeit sei keinesfalls eine Befürwortung von Totalverboten.

Die Initiative von Meta könnte den Weg für eine grundlegende Neuordnung des digitalen Jugendschutzes in Europa ebnen. Eine EU-weite Regelung würde nicht nur für mehr Klarheit sorgen, sondern auch einen Flickenteppich nationaler Gesetze verhindern. Entscheidend wird sein, wie die Altersverifikation praktisch umgesetzt wird – datenschutzkonform, benutzerfreundlich und ohne übermäßige Hürden.

Die eigentliche Herausforderung liegt jedoch tiefer: Wie lässt sich eine gesunde digitale Balance für Heranwachsende finden? Technische Lösungen und Altersgrenzen allein werden nicht ausreichen. Notwendig sind digitale Bildung, medienpädagogische Konzepte und ein gesellschaftlicher Dialog über den verantwortungsvollen Umgang mit sozialen Medien. Metas überraschender Vorstoß könnte dafür ein wichtiger Katalysator sein – unabhängig davon, welche strategischen Interessen dahinterstecken.

Häufig gestellte Fragen zum Thema „Meta und Altersgrenze für Social Media“

  • Warum unterstützt Meta plötzlich eine Altersgrenze für Instagram und andere Plattformen? Meta reagiert damit auf wachsenden politischen Druck in der EU und möchte strengeren Maßnahmen wie kompletten Verboten zuvorkommen. Der Konzern verlagert zudem die Verantwortung für die Altersverifikation auf App-Stores und Betriebssysteme, was ihm technischen und rechtlichen Aufwand erspart. Gleichzeitig kann Meta so als verantwortungsbewusster Akteur auftreten.
  • Welche Altersgrenze schlägt Meta für die Nutzung sozialer Medien vor? Meta spricht sich für eine EU-weite Regelung aus, bei der Jugendliche unter 16 Jahren nur mit Zustimmung ihrer Eltern Zugang zu digitalen Diensten erhalten sollen. Der Konzern betont jedoch, dass diese Regelung nicht nur für soziale Netzwerke, sondern für alle digitalen Dienste gelten sollte, die von Jugendlichen genutzt werden.
  • Wie soll die Altersverifikation nach Metas Vorstellung funktionieren? Meta plädiert für eine Lösung auf Ebene von App-Stores oder Betriebssystemen. Diese sollte datensparsam, einfach zu bedienen und EU-weit einheitlich sein. Ein solcher Altersstatus könnte dann über mehrere Apps hinweg geteilt werden und auch beeinflussen, ob Apps überhaupt aus App-Stores heruntergeladen werden können.

Quelle: t-online, Meta Newsroom, heise, Bild.de

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