Brand & Brilliance Mind over Machine: „Die Zukunft gehört nicht der Maschine – sondern denen, die sie sinnvoll nutzen.“

Mind over Machine: „Die Zukunft gehört nicht der Maschine – sondern denen, die sie sinnvoll nutzen.“

Ein Gespräch mit Burkhard Müller, Chief Digital Officer bei Mutabor

In einer Welt, in der Maschinen nicht mehr nur Werkzeuge sind, sondern Gestalter, stellt sich die Frage: Wo bleibt der Mensch? Einer, der sich genau mit diesem Spannungsfeld zwischen Technologie, Design und Markenführung auseinandersetzt, ist Burkhard Müller. Wir haben mit ihm über kulturelle Relevanz, KI als Markenhelfer und die kreative Haltung gesprochen, die heute wichtiger ist denn je.

Business Punk: Burkhard, du stehst an der Schnittstelle von Design, Technologie und Markenführung. Was macht für dich gutes Design in einer Zeit aus, in der Maschinen plötzlich mitgestalten?

Burkhard:„Gutes Design schafft Identifikation – mit einem Unternehmen, einer Marke, einem Produkt. In einer Ära, in der Maschinen Inhalte generieren, braucht es Menschen, die diesen Inhalten Bedeutung verleihen. Design ist mehr als Ästhetik – es ist kultureller Kontext. Maschinen sind mächtig im Output, aber ihnen fehlt das Gespür für Timing, Relevanz und kulturelle Feinheiten. Selbst das beste Design verliert an Wirkung, wenn es zur falschen Zeit erscheint.“

Business Punk: Mutabor hat mit MUTABOR.AI ein eigenes KI-Tool entwickelt. Was war euer Ziel dabei – Effizienz, Inspiration oder strategische Unabhängigkeit?

Burkhard: „Alle drei – aber nicht in erster Linie für uns, sondern für unsere Kunden. Marken brauchen kontrollierte Konsistenz. MUTABOR.AI ermöglicht es, Inhalte im Stil der Marke zu generieren – selbst von Menschen ohne Design-Background. Das Tool adressiert ein alltägliches, aber bislang ungelöstes Markenproblem: Wie bleibt eine Marke konsistent, wenn viele Nicht-Designer an ihr arbeiten?“

Business Punk: Gibt es ein Projekt oder eine Marke, bei der du sagst: Hier hat Technologie nicht nur beschleunigt, sondern etwas wirklich Neues ermöglicht?

Burkhard: „Ein gutes Beispiel ist unser Projekt für Persil (Henkel). Die Marke agiert international – mit sehr spezifischen Anforderungen je nach Markt. Unsere KI-Lösung ermöglicht lokale Adaptionen im markenkonformen Stil – effizient, skalierbar und relevant.“ „Auch unsere Text-KI ist ein Gamechanger: Sie übersetzt Inhalte in die Markensprache. Kein Ersatz für große Kampagnen-Claims, aber ein riesiger Qualitätssprung für alltäglichen Content. Für mehrere andere Marken haben wir zudem unsere Text-KI trainiert. Sie übersetzt Text in Markensprache. Das ist nichts für große Kampagnen-Headlines – sondern um alltäglichen Content markenkonform zu gestalten. Das verbessert die Qualität in einer Breite, die vorher unmöglich gewährleistet werden konnte.“

Business Punk: Was würdest du jungen Kreativen heute mitgeben, die glauben, sie müssten „AI-native“ werden, um in Zukunft relevant zu bleiben?

Burkhard: „Ai muss ein natürlicher Bestandteil der Arbeit werden. Es ist aber wichtig die eigene kreative Haltung mit Technologie zu verbinden. Wer relevant bleiben will, braucht Neugier, kritisches Denken – und eine klaren Kompass. Die spannendsten Karrieren entstehen dort, wo Menschen KI nicht nur anwenden, sondern gestalten, hinterfragen und weiterdenken. Je generalistischer sich aufstellt, desto besser. Denn KI-Tools ermöglichen es, verschiedenste Spezial-Kompetenzen wirksam zu kombinieren. In Zukunft braucht es Menschen, die das große Ganze verstehen und KI-Systeme nutzen um ihre Ziele effizient zu erreichen.“

Business Punk:Was heißt für dich persönlich: Mind over Machine?

Burkhard: „Technologie darf den Menschen nicht ersetzen. Kritisches Denken, Intuition und Haltung sind das, was uns vom Durchschnitt abhebt. Wenn wir KI intelligent einsetzen, dann automatisiert sie das Einfache, vereinfacht das Komplexe – und macht das vormals Unmögliche möglich. Der Schulterschluss aus Technologie und Haltung. Die Zukunft gehört nicht der Maschine, sondern denen, die sie sinnvoll nutzen.