Tech & Trends OpenAI bleibt gemeinnützig: DARUM kippt der KI-Gigant seine Profit-Pläne

OpenAI bleibt gemeinnützig: DARUM kippt der KI-Gigant seine Profit-Pläne

Der ChatGPT-Entwickler OpenAI verwirft nach monatelanger Kritik seine Pläne zur Umwandlung in ein gewinnorientiertes Unternehmen. Was bedeutet das für Investoren, die Milliarden eingebracht haben, und die Zukunft der KI-Entwicklung?

Die KI-Welt atmet auf – oder zumindest ein Teil davon. OpenAI, das Unternehmen hinter dem Sprachmodell ChatGPT, hat seine umstrittenen Pläne zur Umwandlung in ein rein kommerzielles Startup überraschend auf Eis gelegt. Die Kontrolle bleibt bei der gemeinnützigen Organisation, die das Unternehmen seit seiner Gründung 2015 lenkt. Ein Schritt, der die Tech-Branche aufhorchen lässt und Fragen zur Zukunft des KI-Giganten aufwirft.

Kehrtwende nach massivem Gegenwind

Die Entscheidung folgt auf monatelange Kritik und rechtliche Auseinandersetzungen. Besonders lautstark meldeten sich ausgerechnet die Konkurrenten zu Wort: Elon Musk, einst selbst Mitgründer und heute Chef der KI-Firma xAI, reichte sogar Klage ein und versuchte sich an einer feindlichen Übernahme. Auch Meta-Chef Mark Zuckerberg positionierte sich gegen die Pläne und forderte die kalifornische Generalstaatsanwaltschaft zum Einschreiten auf.

OpenAI-Chef Sam Altman begründet die Entscheidung in einem Brief an die Belegschaft: „Wir haben die Entscheidung getroffen, nachdem wir mit führenden Vertretern der Zivilgesellschaft sowie mit den Generalstaatsanwälten der US-Bundesstaaten Delaware und Kalifornien einen Dialog geführt haben.“ Der gewinnorientierte Teil von OpenAI soll stattdessen in eine sogenannte Public Benefit Corporation umgewandelt werden – ein Unternehmensmodell, das Profitstreben mit Gemeinwohlorientierung verbindet.

Milliardeninvestitionen auf wackeligem Fundament

Die Kehrtwende könnte massive finanzielle Konsequenzen haben. Erst vor wenigen Wochen sicherte sich OpenAI frisches Kapital in Höhe von 40 Milliarden Dollar, wodurch die Unternehmensbewertung auf sagenhafte 300 Milliarden Dollar kletterte. Der Haken: Die Auszahlung der Hälfte dieser Summe war an die Bedingung geknüpft, dass OpenAI die geplante Transformation abschließt.

Besonders kritisch: Microsoft hat bereits fast 14 Milliarden Dollar in OpenAI investiert. Laut Bloomberg-Informationen ist der Tech-Riese beim neuen Plan noch nicht an Bord und will sicherstellen, dass seine Investitionen ausreichend abgesichert sind. Auch der japanische Softbank-Konzern hatte seine Investition an die Bedingung geknüpft, dass OpenAI in ein gewinnorientiertes Unternehmen umgewandelt wird – und könnte nun sein Geld zurückfordern.

Zwischen Idealismus und Kommerz

„OpenAI ist kein normales Unternehmen und wird es niemals sein“, schreibt Altman in seinem Brief. Diese Aussage verdeutlicht das Spannungsfeld, in dem sich der KI-Entwickler bewegt. Einerseits verfolgt OpenAI mit seinem ChatGPT, der laut eigenen Angaben rund 500 Millionen Nutzer pro Woche verzeichnet, klare kommerzielle Interessen.

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