Tech & Trends OpenAI und Jony Ive: Kommt jetzt das Gerät, das Smartphones überflüssig macht?

OpenAI und Jony Ive: Kommt jetzt das Gerät, das Smartphones überflüssig macht?

OpenAI und Apple-Designlegende Jony Ive entwickeln eine revolutionäre KI-Schnittstelle. Das 6,4-Milliarden-Dollar-Projekt könnte laut OpenAI-CFO Sarah Friar das Ende der Smartphone-Ära einläuten und eine völlig neue Art der Mensch-Maschine-Interaktion schaffen.

Die Zukunft der KI-Interaktion wird nicht auf kleinen Bildschirmen stattfinden, auf denen wir mit den Daumen tippen. Sie wird radikal anders aussehen – und OpenAI hat gerade 6,4 Milliarden Dollar investiert, um diese Vision zu verwirklichen. Mit der Übernahme von Jony Ives KI-Hardware-Startup „io“ setzt das Unternehmen auf eine Revolution, die laut OpenAI-Finanzchefin Sarah Friar mit dem Sprung vom Tastenhandy zum iPhone vergleichbar sein könnte.

Die 100-Millionen-Dollar-Wette pro Kopf

Was rechtfertigt einen Kaufpreis von über 100 Millionen Dollar pro Mitarbeiter? Die Antwort liegt in der Erfolgsbilanz des 50-köpfigen Teams. Ive, der als Design-Mastermind hinter ikonischen Apple-Produkten wie iPhone, iPad und Apple Watch gilt, bringt Schlüsselpersonen mit. „Hinter Ive steht ein unglaubliches Team“, erklärte Friar während eines Gesprächs auf der VivaTech 2025 in Paris. Besonders hob sie Tang Tan hervor, der „dabei half, die Lieferkette, das Design und die Mechanik des iPhone, der Watch und der AirPods zum Leben zu erwecken.“

Die Investition zielt auf nichts Geringeres als eine komplette Neuerfindung der KI-Schnittstelle ab. Während aktuelle KI-Anwendungen noch an veraltete Interaktionsformen gebunden sind – Tastatur, Bildschirm, Text – plant OpenAI einen radikalen Bruch mit diesen Beschränkungen.

Multimodale Interaktion statt Tippen und Wischen

„Für KI gibt es eine völlig neue Art, über Multimodalität nachzudenken“, betonte Friar. „Wir werden die ‚Daumen-Sprecher‘ (das Texten) hinter uns lassen. Wir werden berücksichtigen, dass wir hören, sehen und sprechen. Und diese Modelle besitzen eine Intelligenz, die all das aufnehmen kann.“

Die Vision erinnert an historische Technologiesprünge: Vom Eingeben von Befehlen zur grafischen Benutzeroberfläche bei PCs oder vom Tastentelefon zum Touchscreen-Smartphone. In beiden Fällen wurde die Technologie durch eine intuitivere Bedienoberfläche demokratisiert und massentauglich.

Obwohl Friar keine konkreten Details zur Form des neuen Geräts preisgab, deutete sie an, dass es sich radikal vom aktuellen Paradigma der Tastatur-und-Bildschirm-Interaktion unterscheiden wird. Die Zukunft könnte in einer nahtlosen Integration von Sprache, Sehen und Hören liegen – einer wahrhaft multimodalen Erfahrung, die natürlicher mit menschlichen Sinnen interagiert.

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