Tech & Trends How-to: Der ultimative Runway KI-Guide für 2025

How-to: Der ultimative Runway KI-Guide für 2025

KI-Audio: Stimme, Ton & Lip-Sync

Was wäre ein Video ohne Ton? Auch hier bietet Runway verblüffende KI-Unterstützung. Im Audio-Tab findest du Tools, um Sprachaufnahmen und Sounds per KI zu generieren oder zu bearbeiten:

  • Text-to-Speech: Tippe einen beliebigen Text ein (bis ~10.000 Zeichen) und Runway wandelt ihn in gesprochenen Dialog um. Die Stimmen klingen dabei überraschend natürlich und es stehen verschiedene Voice-Stile zur Auswahl – vom seriösen Sprecher bis zur begeisterten Erzählerin. Für schnelle Voice-overs oder Prototypen von Werbespots ist das Gold wert.
  • Speech-to-Speech: Du hast eine Aufnahme, aber die Stimme passt nicht? Dieses Feature lässt eine andere Stimme denselben Text sprechen, behält aber Inhalt, Tempo und Tonfall bei. Damit kannst du z.B. eine englische Aufnahme mit einer deutschen KI-Stimme „nachsprechen“ lassen oder einer Figur eine völlig neue Stimme verleihen, ohne die Betonung zu verlieren.
  • Lip-Sync: Besonders abgefahren – Runway kann Gesichtsbewegungen an Audios anpassen. Lade ein stummes Video mit einer Person hoch und füge eine Sprachaufnahme hinzu: Die KI bewegt Lippen und Mimik der Person passend zum neuen Audio. Sogar mehrere Gesichter in einem Video kann sie simultan synchronisieren. Zwar wirkt das Ergebnis manchmal noch leicht uncanny, aber es eröffnet riesige Möglichkeiten: von schnellen Sprachversionen eines Clips bis zu Comedy-Mashups, in denen beliebige Personen plötzlich sprechen, was du willst.
  • Eigene KI-Stimmen: Als wäre das nicht genug, kannst du ab Pro Plan auch personalisierte Stimmen erstellen! Mit ein paar Minuten Audiomaterial (und natürlich Zustimmung der betreffenden Person) trainiert Runway eine Custom Voice, die du dann wie jede andere KI-Stimme verwenden kannst. Stell dir vor: dein Seriencharakter oder Marke hat eine unverwechselbare Stimme – und du kannst sie beliebig neue Texte sagen lassen. Für Marken, die z.B. einen bestimmten Sprecher als „Stimme des Unternehmens“ haben, ließe sich so in Zukunft personalisiertes Audiomaterial skalieren, ohne jedes Mal im Studio aufzunehmen.

Kleiner Bonus: Runway hat früher auch Tools wie Geräuschentfernung oder Audio-Reaktivierung (wo Musik visuell animiert wird) angeboten. Viele dieser Funktionen sind inzwischen in die obigen Features integriert oder durch spezialisiertere Modelle ersetzt worden. Der Fokus in 2025 liegt klar auf Stimmen und Sprach-KI, da hier der praktische Nutzen für Content enorm ist. Für Hintergrundmusik & Co. kannst du natürlich externe generative Audioquellen nutzen – Runway-Projekte erlauben Upload von Audiodateien, sodass du alles in der Plattform zusammenmischen kannst.

Screenshot: Benutzeroberfläche von Runway AI mit ausgewählten KI-Tools für Videobearbeitung.

Workflow-Magie: Act-One, Green Screen & Co.

Runway wäre keine All-in-One-Plattform, wenn es nicht auch bei der Videobearbeitung selbst helfen würde. Zwei Highlights für deinen KI-Produktions-Workflow:

  • Act-One: Stell dir vor, du könntest deine eigene Performance auf eine beliebige Figur übertragen. Genau das macht Act-One möglich. Du lädst ein kurzes Video von dir (oder einer Schauspielperson) hoch und ein einzelnes Bild eines Charakters – z.B. eine gezeichnete Figur, ein Avatar oder sogar ein anderes Schauspielgesicht. Act-One transponiert nun die Bewegungen und Gesten aus dem Video auf den Charakter im Bild. Ohne Motion-Capture-Anzug, ohne Animationskenntnisse! Das Ergebnis: Der gezeichnete Charakter „spielt“ deine Szene nach. Für Prototyping von Werbefilmen, Pre-Visualisierung oder einfach kreative Experimente ist das genial. So kannst du z.B. eine Pitch-Präsentation aufpeppen, indem deine Firmenmaskottchen-Figur die Keypoints „persönlich“ vorträgt – du performst es einmal vor der Webcam, Act-One macht den Rest. (Fun Fact: Act-One steckt auch in der Runway iOS-App, du kannst also mobil solche Performances erstellen.) Beachte aber, Act-One gibt’s nur in zahlenden Plänen und eher für kurze Clips – es ist ein neues Spielfeld, das aber riesiges Zukunftspotenzial andeutet.
  • Green Screen 2.0: Ein Klassiker aus den frühen Runway-Tagen, der immer noch irre nützlich ist: per KI in Videos den Hintergrund entfernen. Runway war hier Pionier mit seinem „grünen Hintergrund“-Tool, das Videorotoskopie automatisiert. Sprich: Du lädst ein Video hoch, markierst grob die Person oder das Objekt im Vordergrund und die KI erstellt dir eine saubere Maske – quasi ein Instant-Green-Screen-Effekt ohne echten Green Screen. Marketing-Teams lieben das, um Personen oder Produkte freizustellen und dann vor anderen Hintergründen einzusetzen. Hast du also einen Sprecher vor langweiligem Hintergrund gefilmt, kannst du ihn mit ein paar Klicks via Runway in jede Umgebung teleportieren (oder zumindest das Video als Overlay exportieren und in deinem Schnittprogramm weiterverwenden). Kein mühsames Frame-für-Frame-Ausschneiden mehr.

Neben diesen Spezialtools läuft in Runway auch ein vollwertiger Video-Editor im Browser. Du kannst mehrere KI-Clips aneinanderreihen, schneiden, Übergänge einfügen, Texte drüberlegen und sogar GIFs exportieren. So wird aus einzelnen generierten Snippets ein fertiges Video – komplett in einer Plattform. Für Teamwork gibt’s Cloud-Kollaboration: Alle Projekte liegen online, du kannst Teamkollegen ins Projekt holen, gemeinsam Assets nutzen und Versionsstände teilen. (In höherpreisigen Plänen gibt’s auch Org-Features wie gemeinsame Asset-Bibliotheken, Benutzerrechte und mehr.) Und damit man im Asset-Dschungel nicht die Übersicht verliert, kannst du deine Bilder/Videos mit Tags versehen – sehr hilfreich bei komplexen Workflows. Kurz: Runway versucht, Studio, Toolset und Pipeline in einem zu sein, was im Alltag viel Hin-und-her erspart.

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