Tech & Trends Trump vs. Peking: Wer TikTok wirklich kontrolliert

Trump vs. Peking: Wer TikTok wirklich kontrolliert

Strategische Kehrtwende Trumps

Trumps Position zu TikTok hat sich bemerkenswert gewandelt. In seiner ersten Amtszeit forderte er noch ein komplettes Verbot der App. Nach seiner Wiederwahl 2024 lehnte er es jedoch ab, das Gesetz zum Zwangsverkauf durchzusetzen.

Der Grund für diesen Sinneswandel: Trump machte die Plattform mit ihren rund 170 Millionen US-Nutzern für seinen Wahlsieg mitverantwortlich, wie „t-online.de“ berichtet. Ein früherer Einigungsversuch im Frühjahr 2025 war gescheitert, nachdem China nach Trumps Ankündigung von Zöllen auf chinesische Waren signalisiert hatte, einen Verkauf nicht zu genehmigen. Der aktuelle Kompromiss scheint nun beiden Seiten entgegenzukommen: Die USA erhalten formale Kontrolle über TikTok, während China den Einfluss über den Algorithmus behält.

Business Punk Check

Der TikTok-Deal ist ein Paradebeispiel für wirtschaftspolitisches Theater. Während die USA die formale Kontrolle über das Unternehmen bekommen, behält China die Macht über den Algorithmus – also genau das Element, das TikTok überhaupt wertvoll macht. Das ist wie ein Auto zu kaufen, bei dem der Verkäufer die Zündschlüssel behält. Die Wahrheit ist: Dieser Deal löst keines der ursprünglichen Sicherheitsbedenken.

Die Daten mögen in den USA bleiben, aber die Entscheidung, welche Inhalte 170 Millionen Amerikanern angezeigt werden, trifft weiterhin ein Algorithmus unter chinesischem Einfluss. Für Unternehmen, die auf TikTok Marketing betreiben, bedeutet das: Die Plattform bleibt relevant, aber die Intransparenz des Algorithmus wird zum strategischen Risiko. Die eigentliche Lektion? In der digitalen Wirtschaft ist nicht der Besitz der Plattform entscheidend, sondern die Kontrolle über ihre Funktionsweise.

Häufig gestellte Fragen

  • Was bedeutet der TikTok-Deal für Unternehmen, die auf der Plattform Marketing betreiben?
    Für Marketing-Teams ändert sich zunächst wenig. Da der Algorithmus in chinesischer Hand bleibt, sollten Unternehmen jedoch ihre Content-Strategie diversifizieren und nicht ausschließlich auf TikTok setzen. Die geopolitischen Spannungen könnten jederzeit wieder aufflammen.
  • Welche Auswirkungen hat die neue Eigentümerstruktur auf die Datensicherheit?
    Obwohl US-Investoren formal 80 Prozent übernehmen, bleibt die Datensicherheit fragwürdig, solange der Algorithmus unter chinesischem Einfluss steht. Unternehmen sollten bei sensiblen Kampagnen Vorsicht walten lassen und alternative Plattformen in Betracht ziehen.
  • Wie können Unternehmen sich gegen mögliche Algorithmus-Manipulationen absichern?
    Die klügste Strategie ist eine Plattform-Diversifikation. Verteilen Sie Ihr Marketing-Budget auf mehrere Kanäle und entwickeln Sie eine eigene Community außerhalb von TikTok, etwa durch Newsletter oder eigene Apps, wo Sie volle Kontrolle über die Kommunikation haben.
  • Welche Branchen profitieren am meisten von der Fortführung von TikTok in den USA?
    Besonders der Einzelhandel, die Unterhaltungsindustrie und Lifestyle-Marken können aufatmen. Diese Sektoren haben stark in TikTok-Marketing investiert und erreichen dort eine junge Zielgruppe, die über klassische Kanäle kaum noch erreichbar ist.
  • Was bedeutet der Deal für die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China?
    Der Kompromiss zeigt, dass beide Seiten pragmatische Lösungen finden können, wenn wirtschaftliche Interessen auf dem Spiel stehen. Für international tätige Unternehmen signalisiert dies eine mögliche Entspannung im Handelskrieg, aber keine grundlegende Lösung der geopolitischen Spannungen.

Quellen: „Spiegel“, „tagesschau.de“, „t-online.de“

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