Tech & Trends Trumps Verrat: Wie Elon Musks Ex-Buddy Teslas Todesspirale beschleunigen könnte

Trumps Verrat: Wie Elon Musks Ex-Buddy Teslas Todesspirale beschleunigen könnte

Wenn Egos kollidieren: Die brüchige Allianz

Die Entfremdung zwischen Trump und Musk hat tiefere Gründe als nur unterschiedliche politische Agenden. Zwei so ausgeprägt narzisstische Persönlichkeiten können einander auf Dauer nur schwer ertragen, analysiert der Politikwissenschaftler Claus Leggewie. „Sie möchten ununterbrochen gelobt und bewundert werden, und das wird schwierig, wenn ein anderer den Ruhm für sich verlangt.“

Hinzu kommt ein fundamentaler wirtschaftspolitischer Konflikt: Trump verfolgt mit seinem protektionistischen Programm eine Reindustrialisierung Amerikas, während Musk von einer weltumspannenden Herrschaft des Fintech-Kapitals träumt. Diese Gegensätze waren von Anfang an angelegt – und brechen nun offen aus.

Selbstsabotage: Wie Musk sein eigenes Unternehmen gefährdet

Musk selbst trägt erheblich zur Krise bei. Seine öffentliche Unterstützung für rechtsextreme Positionen, darunter die der in weiten Teilen rechtsextremen AfD, beschädigt das Image der Marke massiv – in Europa wie in den USA. Selbst langjährige Investoren, die Musk jahrelang als Genie verteidigt haben, werden zunehmend nervös.

„Er nimmt eine Pause von der Zerstörung deiner Altersvorsorge, um zu versuchen, seine eigene zu retten“, kommentierte der frühere Vizepräsidentschaftskandidat Tim Walz auf X Musks angekündigten Rückzug von seinen Regierungsaufgaben. Dieser Schritt zeigt, wie ernst die Lage ist – auch wenn Musk selbst abwiegelt: „Wir sind nicht am Rande des Abgrundes, nicht einmal annähernd.“

Trotz allem: Die Deutsche Bank bleibt optimistisch

Inmitten all dieser Turbulenzen gibt es überraschenderweise auch optimistische Stimmen. Die Deutsche Bank hält an ihrem Kursziel von 345 US-Dollar für Tesla fest – deutlich über dem aktuellen Kurs von rund 259 US-Dollar. Die Analysten sehen vier zentrale Wachstumstreiber: den Automobilbereich mit dem geplanten Model Q, die profitable Energiesparte, das Robotik-Projekt Optimus und das für 2025 angekündigte Robotaxi-Netzwerk.

Tesla ist strategisch einzigartig aufgestellt und bietet enormes Potenzial für Investoren, die auf die Zukunft setzen, heißt es in der Analyse. Doch dieser Optimismus steht auf wackligen Beinen, wenn Teslas wichtigste Einnahmequelle durch Trumps Politik wegbricht.

Ausblick: Schicksalsjahr für Tesla

Die kommenden Monate werden für Tesla entscheidend. Kann Musk das Unternehmen aus der Abwärtsspirale befreien? Die Herausforderungen sind gewaltig: sinkende Margen, wachsende Konkurrenz und ein politisches Umfeld, das dem Geschäftsmodell zunehmend feindlich gegenübersteht.

Für einen Turnaround müsste Tesla nicht nur seine Produktionskosten drastisch senken, sondern auch mit neuen Modellen wie dem angekündigten Model Q den Massenmarkt erobern. Gleichzeitig muss Musk das Vertrauen der Investoren zurückgewinnen – eine schwierige Aufgabe angesichts seiner politischen Eskapaden.

Die Ironie der Geschichte: Ausgerechnet Trumps Politik könnte dem Unternehmen seines einstigen Verbündeten den Todesstoß versetzen. Ein Lehrstück darüber, wie schnell politische Allianzen zerbrechen können – und welchen Preis Unternehmen dafür zahlen, wenn ihre CEOs Politik und Business vermischen.

Quellen: zeit.de, businessinsider.de, politik.watson.de

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