Tech & Trends Wegen blauem KI-Ring? WhatsApp-Nutzer fliehen zu diesen 4 Alternativen

Wegen blauem KI-Ring? WhatsApp-Nutzer fliehen zu diesen 4 Alternativen

WhatsApp-Nutzer suchen verstärkt nach Alternativen – nicht zuletzt wegen Meta AI. Vier Messenger bieten echten Datenschutz, innovative Features und befreien vom Meta-Ökosystem. Die Umstiegshürde bleibt jedoch hoch.

Der blaue Riese wackelt. Fast drei Milliarden Menschen nutzen WhatsApp weltweit, doch die Kritik am Meta-Dienst wächst. Sicherheitslücken, Betrugsmaschen und vor allem die Implementierung von Meta AI sorgen für Unmut. Die künstliche Intelligenz lässt sich nicht vollständig deaktivieren – ein Fakt, der viele Nutzer zum Nachdenken über Alternativen bringt. Dazu kommt die wachsende Skepsis gegenüber Mark Zuckerbergs Datenhunger und seiner politischen Positionierung. Zeit für einen Blick über den Tellerrand des Meta-Universums.

Die Messenger-Umstiegsfalle

Die größte Hürde bei jedem Messenger-Wechsel ist nicht die Technik, sondern das soziale Netzwerk dahinter. Der Wert eines Kommunikationsdienstes steigt mit der Anzahl seiner Nutzer – ein klassischer Netzwerkeffekt. Wer umsteigt, muss sein Umfeld überzeugen mitzukommen. Das führt zur paradoxen Situation: Die beste Alternative nützt wenig, wenn niemand sie nutzt. Realistisch betrachtet werden die meisten zunächst mehrere Messenger parallel betreiben müssen.

Signal – Der Whistleblower-Favorit

Signal hat sich als erste Anlaufstelle für Datenschutzbewusste etabliert. Die App wird von einer gemeinnützigen Organisation entwickelt und verzichtet komplett auf Werbung und Tracking. Stattdessen finanziert sich der Dienst ausschließlich über Spenden – darunter 50 Millionen Dollar vom WhatsApp-Mitgründer Brian Acton, der nach dem Verkauf an Facebook die Seiten wechselte.

Bei der Anmeldung ist zwar eine Telefonnummer erforderlich, doch die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gilt als besonders sicher. Nicht ohne Grund ist Edward Snowden einer der prominentesten Nutzer. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten speichert Signal keine Daten auf Servern, sondern ausschließlich auf den Endgeräten der Nutzer.

Funktional bietet Signal mittlerweile fast alles, was auch WhatsApp kann: Sprach- und Videoanrufe, Gruppenchats, Sticker, GIFs und sogar Stories. Die App wirkt dabei aufgeräumter und weniger überladen. Ein besonderes Feature: Nachrichten können mit einem Timer versehen werden, nach dessen Ablauf sie sich automatisch löschen.

Threema – Schweizer Qualität hat ihren Preis

Während die meisten Messenger kostenlos sind, verfolgt Threema einen anderen Ansatz: Die App kostet einmalig 5,99 Euro. Das Schweizer Unternehmen finanziert sich durch diesen Kaufpreis statt durch Daten oder Werbung – ein transparentes Geschäftsmodell, das Vertrauen schafft.

Der größte Vorteil: Threema funktioniert ohne Telefonnummer oder E-Mail-Adresse. Stattdessen erhalten Nutzer eine anonyme ID. Die Server stehen in der Schweiz und unterliegen strengen Datenschutzgesetzen. Zudem ist der Quellcode öffentlich einsehbar (Open Source) und wird regelmäßig von unabhängigen Experten überprüft.

Funktional konzentriert sich Threema auf das Wesentliche. Die App verzichtet bewusst auf Schnickschnack und bietet stattdessen durchdachte Features wie eine praktische Umfragefunktion für Gruppenchats. Die Oberfläche ist aufgeräumt und intuitiv. Wer maximale Sicherheit sucht und bereit ist, dafür zu zahlen, findet hier die wohl vertrauenswürdigste Alternative.

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