Tech & Trends Wegen blauem KI-Ring? WhatsApp-Nutzer fliehen zu diesen 4 Alternativen

Wegen blauem KI-Ring? WhatsApp-Nutzer fliehen zu diesen 4 Alternativen

Discord – Mehr als nur für Gamer

Was als Gaming-Plattform begann, hat sich zu einer vollwertigen Kommunikationszentrale entwickelt. Discord bietet eine Mischung aus Gruppen-Messenger und sozialer Plattform. Das Konzept der „Server“ – geschlossene Räume für bestimmte Interessengruppen – ermöglicht eine strukturierte Kommunikation jenseits endloser Chat-Verläufe.

Besonders beeindruckend ist die Audioqualität bei Gruppenanrufen. Selbst große Videokonferenzen laufen flüssig und zuverlässig. Die Plattform integriert zudem ständig neue Features – von Screen-Sharing bis hin zu Clubhouse-ähnlichen Audio-Räumen, in denen bestimmte Personen sprechen können, während andere zuhören.

Seit September 2024 bietet Discord auch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Audio- und Videoanrufe. Für Textnachrichten steht diese Funktion allerdings noch aus. Die Plattform eignet sich besonders für Freundeskreise, die mehr als nur chatten wollen – etwa gemeinsam spielen, Videos schauen oder an Projekten arbeiten.

Viber – Der internationale Geheimtipp

In Deutschland eher unbekannt, gehört Viber mit über 250 Millionen aktiven Nutzern zu den größten Messengern weltweit. Besonders in Osteuropa, dem Nahen Osten und Teilen Asiens ist die App verbreitet. Der vom japanischen Konzern Rakuten betriebene Dienst bietet einige innovative Features, die WhatsApp nicht hat.

Neben klassischen Gruppenchats gibt es unbegrenzt große Communities mit erweiterten Administrationsrechten. Besonders durchdacht: die „Secret Chats“ mit Selbstzerstörungsfunktion für sensible Gespräche und die Möglichkeit, bestimmte Kontakte als „sicher“ zu markieren. Gegen Gebühr kann Viber sogar normale Telefonnummern anrufen – praktisch für internationale Kommunikation.

Die Verschlüsselung erfolgt Ende-zu-Ende, und die App bietet zahlreiche Privatsphäre-Einstellungen. In Deutschland nutzen laut Statista allerdings nur etwa vier Prozent aller Messenger-Nutzer Viber – die Überzeugungsarbeit im Freundeskreis dürfte also besonders schwerfallen.

Der Trend geht klar in Richtung mehr Datenschutz und Kontrolle über die eigenen Kommunikationsdaten. Während Meta mit WhatsApp und dem Facebook Messenger noch dominiert, wächst die Nutzerschaft der Alternativen stetig.

Die Zukunft könnte in der Interoperabilität liegen – der Möglichkeit, über verschiedene Messenger hinweg zu kommunizieren. Die EU drängt mit dem Digital Markets Act bereits in diese Richtung. Bis dahin bleibt der pragmatische Ansatz: Mit verschiedenen Gruppen über verschiedene Kanäle kommunizieren und langsam den Übergang gestalten. Der Abschied von WhatsApp muss kein abrupter Schnitt sein, sondern kann als schrittweiser Prozess erfolgen – mit dem Ziel, die Kontrolle über die eigene digitale Kommunikation zurückzugewinnen.

Quellen: Netzpiloten, t3n, Chip

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