Tech & Trends Wende oder Rückschlag? Elon Musk bringt Teslas Robotaxis nach San Francisco – und setzt alles auf die Karte Autonomie

Wende oder Rückschlag? Elon Musk bringt Teslas Robotaxis nach San Francisco – und setzt alles auf die Karte Autonomie

Elon Musk kündigt die Expansion des Tesla-Robotaxi-Dienstes nach San Francisco an – trotz regulatorischer Hürden und Startschwierigkeiten in Austin. Der Vorstoß könnte entscheidend für die Zukunft des E-Auto-Pioniers werden.

Der Elektroautobauer Tesla setzt voll auf autonomes Fahren als Zukunftsgeschäft. CEO Elon Musk kündigte jetzt die Ausweitung des kürzlich gestarteten Robotaxi-Dienstes auf San Francisco an – und das bereits „in ein oder zwei Monaten“, wie er auf X mitteilte. Die Ankündigung kommt strategisch gelegen, denn der Autobauer kämpft mit rückläufigen Verkaufszahlen seiner alternden Elektrofahrzeug-Flotte und sucht händeringend nach neuen Wachstumstreibern. Laut „it-times.de“ könnte der Erfolg im Robotaxi-Segment entscheidend für Teslas zukünftige Unternehmensbewertung sein, nachdem die Aktie in diesem Jahr bereits um 25 % gefallen ist.

Kalifornische Regulierungshürden als Knackpunkt

Die Expansion nach San Francisco dürfte deutlich komplexer werden als der Start in Texas. Während in Austin lediglich ein Versicherungsnachweis erforderlich war, muss Tesla in Kalifornien ein mehrstufiges Genehmigungsverfahren durchlaufen. Wie „theverge. com“ berichtet, benötigt jedes Unternehmen für einen kommerziellen Robotaxi-Dienst in Kalifornien drei separate Genehmigungen vom California DMV: für Tests mit Sicherheitsfahrern, für vollständig fahrerlose Tests und für den kommerziellen Einsatz autonomer Fahrzeuge. Aktuell besitzt Tesla nur die erste dieser Genehmigungen. Zudem muss das Unternehmen einen Antrag für das Autonomous Vehicle Passenger Program der California Public Utilities Commission stellen, was es bislang noch nicht getan hat.

Die kalifornischen Behörden werden den Dienst auch deutlich strenger überwachen. Sollte etwas schiefgehen, könnte Kalifornien Teslas Robotaxi-Genehmigungen widerrufen, so „theverge. com“. Genau dies passierte dem Konkurrenten Cruise, nachdem dessen Mitarbeiter einen Vorfall verschwiegen hatten, bei dem ein autonomes Fahrzeug eine Frau mehrere Meter mitschleifte. Tesla muss in Kalifornien zudem deutlich mehr Daten offenlegen als in Texas, darunter gefahrene Meilen, Eingriffe durch Sicherheitsfahrer und Fahrzeugkollisionen.

Teslas ambitionierte Skalierungspläne

Trotz der Herausforderungen treibt Musk die Expansion voran. Wie „Quartz“ berichtet, umfasst das Programm in Texas derzeit nur wenige Model Y-Fahrzeuge, doch Tesla plant, innerhalb weniger Monate auf tausend Autos zu skalieren. Langfristig soll sogar ein futuristisches „Cybercab“ ohne Pedale oder Lenkrad eingeführt werden. Der Vorstoß in Richtung Robotaxis ist Teil von Musks breiterem Bestreben, Tesla auf zukunftsträchtige Projekte auszurichten, während das Kerngeschäft mit Elektrofahrzeugen stagniert.

Die Investoren scheinen Musks Vision zu teilen. Nach der Ankündigung stiegen Tesla-Aktien am Donnerstagmorgen um bis zu 4,1 %, bevor sie sich bei etwa 2,5 % einpendelten. Allerdings bleibt abzuwarten, ob Tesla die regulatorischen Hürden in Kalifornien überwinden kann. Der Bundesstaat gilt zwar als Vorreiter bei innovativen Technologien, hat aber auch strenge Vorschriften für den Betrieb autonomer Fahrzeuge eingeführt, wie „it-times. de“ anmerkt.

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