Tech & Trends Zuckerbergs 15-Milliarden-Coup: Meta kauft sich in KI-Startup Scale AI ein – Jagd auf die Superintelligenz

Zuckerbergs 15-Milliarden-Coup: Meta kauft sich in KI-Startup Scale AI ein – Jagd auf die Superintelligenz

Mark Zuckerberg greift tief in die Tasche: Mit 15 Milliarden Dollar sichert sich Meta die Hälfte von Scale AI. Der Deal bringt nicht nur Daten-Expertise, sondern auch Wunderkind Alexandr Wang – für Zuckerbergs ambitioniertes Superintelligenz-Labor.

Der Wettlauf um die mächtigste künstliche Intelligenz geht in die nächste Runde. Meta-Chef Mark Zuckerberg zückt das Scheckbuch und investiert rund 15 Milliarden Dollar für einen 49-Prozent-Anteil am KI-Spezialisten Scale AI. Der strategische Schachzug kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Meta mit seinen eigenen KI-Entwicklungen ins Straucheln gerät. Die jüngste Version des hauseigenen Sprachmodells Llama 4 „Behemoth“ enttäuschte intern so sehr, dass die geplante Präsentation im April verschoben werden musste.

Wunderkind mit Zugang zur Macht

Im Zentrum des Deals steht ein 28-jähriger Überflieger: Alexandr Wang, Mitgründer und CEO von Scale AI, gilt laut Forbes als jüngster Selfmade-Milliardär der Welt. Der Sohn chinesischer Einwanderer und Physiker brach sein Informatikstudium am MIT nach nur einem Jahr ab, um im Silicon Valley durchzustarten. Bemerkenswert ist nicht nur sein unternehmerischer Erfolg, sondern auch sein politisches Netzwerk: Wang war bei Donald Trumps Amtseinführung anwesend und traf sich mit Staatsoberhäuptern wie Emmanuel Macron und Keir Starmer.

Seine politische Agenda ist eindeutig: „Lieber Präsident Trump, Amerika muss den KI-Krieg gewinnen“, schrieb er in einer ganzseitigen Zeitungsanzeige zur Amtseinführung. Vor dem US-Kongress warnte Wang eindringlich vor Chinas KI-Ambitionen und forderte eine „nationale Reserve für KI-Daten“.

Das bringt Scale AI in die Meta-Familie

Scale AI ist keineswegs ein gewöhnliches Startup. Das 2016 gegründete Unternehmen hat sich als unverzichtbarer Zulieferer für die KI-Branche etabliert. Sein Kerngeschäft: die Aufbereitung und Kennzeichnung hochwertiger Datensätze für das Training von KI-Modellen – eine Arbeit, die trotz aller Automatisierung noch immer viel menschlichen Input erfordert.

Zu den Kunden zählen Schwergewichte wie OpenAI, Microsoft und ironischerweise auch Meta selbst. Scale AI beschäftigt Tausende freie Mitarbeiter weltweit, was dem Unternehmen auch Kritik einbrachte: Besonders in Niedriglohnländern soll die Bezahlung unzureichend sein, mehrere Klagen wurden eingereicht.

Inzwischen hat Scale AI sein Geschäftsmodell erweitert und entwickelt eigene KI-Software. Besonders lukrativ: Regierungsaufträge, darunter ein Vertrag mit dem US-Verteidigungsministerium. Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von zwei Milliarden Dollar – eine Verdopplung zum Vorjahr.

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