Work & Winning Du lieferst, er zögert? So überzeugst du deinen Boomer-Chef beim Gehalt

Du lieferst, er zögert? So überzeugst du deinen Boomer-Chef beim Gehalt

Die Argumentation: Sprich seine Sprache – nicht deine

Dein Chef denkt in Budgets, KPIs und ROI – nicht in deinem subjektiven Empfinden. Also formuliere deine Argumente so, dass sie zu seinem Denken passen. Verknüpfe deine Leistung mit konkretem Nutzen für das Unternehmen. Zeig nicht nur, was du getan hast – sondern was es dem Laden gebracht hat.

„Ich sehe meine Rolle längst nicht mehr nur in der operativen Umsetzung. In den letzten Monaten habe ich eigenständig Verantwortung übernommen, Abläufe optimiert und intern Wissen aufgebaut. Aus meiner Sicht hat sich mein Impact auf die Organisation deutlich gesteigert – und das sollte sich auch gehaltlich niederschlagen.“

Souverän, ruhig, sachlich. Kein Druck – aber auch keine Zurückhaltung.

Die Einwände: Bereite dich auf Klassiker vor

Du wirst sie hören, diese Standardsätze. „Im Moment ist das Budget ausgeschöpft.“ Oder: „Du machst einen super Job, aber das muss noch warten.“ Jetzt nicht in die Defensive gehen – sondern souverän zurückspielen:

„Das verstehe ich. Was wären aus Ihrer Sicht messbare Kriterien, die wir für eine Erhöhung in drei Monaten ansetzen könnten?“
„Gibt es in der Zwischenzeit alternative Modelle wie Boni, zusätzliche Urlaubstage oder Weiterbildungsbudget, die wir nutzen könnten?“

Du signalisierst: Du verstehst das System – aber du lässt dich nicht vertrösten.

Die Exit-Strategie: Kein Drama, aber ein klarer Plan B

Nicht jede Gehaltsverhandlung endet mit einem „Deal“. Und das ist okay – solange du nicht ohne Perspektive rausgehst. Frag aktiv nach einem Folgegespräch mit klarem Ziel:

„Wenn eine direkte Anpassung aktuell nicht möglich ist, würde ich gerne in drei Monaten erneut sprechen – auf Basis definierter Ziele. Können wir das so festhalten?“

Und wenn gar nichts geht? Dann weißt du, woran du bist – und hast die Grundlage, selbst zu entscheiden, ob du deine Zukunft weiter in dieser Organisation siehst.

Fazit: Du verhandelst nicht um Geld – du verhandelst um Anerkennung

Am Ende geht es nicht nur um Zahlen. Es geht um Wertschätzung. Um Augenhöhe. Und um die Frage, wie ernst man dich in deiner Rolle wirklich nimmt. Du musst nicht der Lauteste im Raum sein – aber du musst klar sein. Klar in deiner Leistung. Klar in deiner Erwartung. Und klar in deinem Auftritt.

Denn eins steht fest: Wer weiß, was er wert ist, lässt nicht mit sich handeln – sondern verhandelt.

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