Work & Winning Globaler Rüstungsboom: Deutschland springt auf Platz 4 der Militärmächte

Globaler Rüstungsboom: Deutschland springt auf Platz 4 der Militärmächte

Die weltweiten Militärausgaben erreichen mit 2,72 Billionen Dollar einen historischen Höchststand. Deutschland katapultiert sich mit einem Plus von 28 Prozent erstmals auf Rang vier – hinter den USA, China und Russland.

Die Welt rüstet auf – und das in einem Tempo, das seit dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr zu beobachten war. Mit Militärausgaben von insgesamt 2,72 Billionen US-Dollar markiert 2024 einen historischen Höchststand in der globalen Verteidigungspolitik. Besonders bemerkenswert: Deutschland hat sich mit einem Sprung von 28 Prozent bei den Verteidigungsausgaben erstmals auf den vierten Platz der internationalen Rangliste katapultiert.

Zeitenwende in Zahlen: Deutschlands neue Rolle

Die Bundesrepublik investierte im vergangenen Jahr 88,5 Milliarden US-Dollar (77,6 Milliarden Euro) in ihre Streitkräfte. Damit positioniert sich Deutschland nicht nur vor sämtlichen anderen Staaten Zentral- und Westeuropas, sondern etabliert sich auch im globalen Kontext als militärische Großmacht. Diese Entwicklung markiert einen fundamentalen Wandel in der deutschen Sicherheitspolitik, die jahrzehntelang von Zurückhaltung geprägt war.

Der massive Anstieg der deutschen Verteidigungsausgaben spiegelt die vielzitierte „Zeitenwende“ wider, die Bundeskanzler Olaf Scholz nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ausgerufen hatte. Die Zahlen des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI belegen nun eindrücklich, wie diese politische Rhetorik in konkrete Budgetentscheidungen übersetzt wurde.

Globale Spannungen als Treiber der Aufrüstung

Die Hauptursachen für den weltweiten Anstieg der Militärausgaben liegen auf der Hand: der andauernde Krieg in der Ukraine, die Kämpfe im Gazastreifen und die zunehmenden Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon. Diese Krisenherde haben eine Dynamik in Gang gesetzt, die nahezu alle europäischen Staaten – mit Ausnahme von Malta – zu einer Erhöhung ihrer Verteidigungsbudgets veranlasste.

Besonders dramatisch stellt sich die Situation in der Ukraine dar. Das von Russland angegriffene Land investierte 64,7 Milliarden US-Dollar (56,7 Milliarden Euro) in seine Verteidigung – was dem atemberaubenden Anteil von 34 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Kein anderes Land weltweit opfert einen derart hohen Anteil seiner Wirtschaftsleistung für militärische Zwecke.

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