Work & Winning Lebenslauf, Karriere & Gehalt: Wie Heidi Reichinnek die Linke wiederbelebte

Lebenslauf, Karriere & Gehalt: Wie Heidi Reichinnek die Linke wiederbelebte

Mit 37 Jahren katapultierte sich Heidi Reichinnek an die Spitze der Beliebtheitsskala deutscher Politik. Wie die TikTok-affine Linken-Fraktionschefin ihre Partei vor dem Untergang bewahrte und zur beliebtesten Politikerin Deutschlands wurde.

Der Wiedereinzug der Linken in den Bundestag mit 8,8 Prozent galt noch vor Monaten als undenkbar. Die Partei dümpelte in Umfragen unter der Fünf-Prozent-Hürde, der Bruch mit dem BSW-Lager hatte tiefe Wunden hinterlassen. Doch dann kam Heidi Reichinnek. Die 37-jährige Fraktionschefin hat nicht nur ihre Partei gerettet, sondern führt jetzt sogar die Beliebtheitsskala deutscher Politiker an. Eine bemerkenswerte Karriere, die vor zehn Jahren mit einem Parteieintritt begann und heute die politische Landschaft verändert.

Von der Nahost-Expertin zur Polit-Influencerin

Reichinneks Weg in die Politik begann fernab der Berliner Blase. Geboren 1988 im sachsen-anhaltinischen Merseburg und aufgewachsen in der Zweitausend-Seelen-Gemeinde Obhausen, studierte sie Nahoststudien und Politikwissenschaft in Halle-Wittenberg und Marburg. Der Arabische Frühling prägte sie – sie erlebte ihn hautnah in Kairo. Nach dem Studium forschte sie zum Thema Islamismus und Salafismus, bevor sie 2015 in die Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten wechselte.

Im selben Jahr trat die damals 26-Jährige in die Linke ein. Was folgte, war ein politischer Aufstieg in Rekordgeschwindigkeit: Stadtrat in Osnabrück, Landessprecherin der Linksjugend, Landeschefin in Niedersachsen und 2021 der Einzug in den Bundestag. Als die Partei nach internen Querelen am Boden lag, kandidierte Reichinnek 2022 für den Bundesvorsitz – scheiterte zwar, positionierte sich aber als Stimme für soziale Gerechtigkeit.

Seite 1 / 3
Nächste Seite