Work & Winning Mint-Lücke trotz Krise: Wo 163.600 Fachkräfte fehlen und warum das deine Chance ist

Mint-Lücke trotz Krise: Wo 163.600 Fachkräfte fehlen und warum das deine Chance ist

Trotz wirtschaftlicher Abkühlung klafft in Deutschland eine massive Lücke bei MINT-Fachkräften. Besonders in Bayern ist die Situation dramatisch. Für gut qualifizierte Arbeitnehmer bedeutet dies jedoch goldene Karrierechancen.

Die Zahlen sind alarmierend: 387.100 offene Stellen in den MINT-Berufen stehen nur 249.000 verfügbaren Fachkräften gegenüber. Das Defizit liegt aktuell bei 163.600 Arbeitnehmern – und das trotz konjunktureller Flaute. Der neue MINT-Report des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln zeigt, dass der Fachkräftemangel in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik weiterhin ein massives Problem für den Wirtschaftsstandort Deutschland darstellt. Zwar ist die Lücke im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent geschrumpft, doch das liegt weniger an einer Entspannung des Arbeitsmarktes als vielmehr an der wirtschaftlichen Abkühlung, die Unternehmen vorsichtiger bei Neueinstellungen macht.

Was genau ist die MINT-Lücke?

Die MINT-Lücke beschreibt das Missverhältnis zwischen offenen Stellen in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen und den verfügbaren qualifizierten Arbeitskräften. Dieses Defizit hat weitreichende Konsequenzen: Ohne ausreichend Fachpersonal drohen zentrale Zukunftsprojekte wie Digitalisierung, Klimaschutz und Verteidigung ins Stocken zu geraten. Gleichzeitig eröffnet diese Situation für qualifizierte Arbeitnehmer exzellente Karrierechancen mit überdurchschnittlichen Gehältern und hoher Jobsicherheit. Besonders gefragt sind Spezialisten in den Bereichen Energie und Elektro (57.800 offene Stellen), Maschinen- und Fahrzeugtechnik (32.400) sowie im Bausektor (26.100).

Bayern als Schlusslicht, Berlin-Brandenburg als Lichtblick

Die regionale Verteilung des Fachkräftemangels zeigt erhebliche Unterschiede. Bayern steht besonders schlecht da: Im Freistaat können nur 47 Prozent der offenen MINT-Stellen im Ausbildungsbereich besetzt werden. Von 39.300 offenen Positionen bleiben über 21.000 unbesetzt. Auch bei den akademischen MINT-Berufen sieht es kaum besser aus – hier liegt die Besetzungsquote bei mageren 48 Prozent.

Deutlich entspannter ist die Situation in der Region Berlin-Brandenburg. Hier können immerhin 86 Prozent der MINT-Stellen mit geeigneten Fachkräften besetzt werden. Bei Spezialisten mit Meistertitel übersteigt das Angebot sogar die Nachfrage: 5.178 Fachkräfte konkurrieren um nur 3.700 passende Stellen.

IT-Boom versus Chemie-Krise

Die Entwicklung der vergangenen Jahre zeigt eine deutliche Verschiebung innerhalb der MINT-Berufe. Während die Zahl der IT-Spezialisten zwischen 2012 und 2024 um beeindruckende 86,5 Prozent auf 188.438 Beschäftigte anstieg, verzeichneten Spezialistenberufe in der chemischen Industrie einen Rückgang um 18,9 Prozent. Diese Zahlen verdeutlichen den digitalen Transformationsdruck, unter dem die deutsche Wirtschaft steht.

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