Work & Winning Schluss mit nett: Warum „professionelle Gemeinheit“ deine Karriere pusht

Schluss mit nett: Warum „professionelle Gemeinheit“ deine Karriere pusht

Karrierecoach Em Rezkalla plädiert für mehr Durchsetzungsstärke im Job. Ihr TikTok-Video zum Thema „professionell gemein sein“ ging viral. Wie der Balanceakt zwischen Nettigkeit und klarer Kommunikation gelingt – und warum besonders Frauen davon profitieren.

2,8 Millionen Views für eine provokante These: „Ihr müsst dieses Jahr gemeiner bei der Arbeit sein.“ Mit dieser Aussage traf Karrierecoach Em Rezkalla offenbar einen Nerv bei Berufstätigen weltweit. In ihrem viralen TikTok-Video vom Januar 2024 rechnet sie mit dem übertriebenen People-Pleasing ab und plädiert für einen Kommunikationsstil, der vielen zunächst kontraintuitiv erscheint.

@emrezkalla If you’re seeing this, you were too nice at work in 2024 #work #careeradvice #careerdevelopment #careergrowth #corporate #careertok #coworkers ♬ original sound – Em Rezkalla

Die Kunst der professionellen Direktheit

Was Rezkalla unter „professioneller Gemeinheit“ versteht, hat wenig mit klassischer Boshaftigkeit zu tun. „Mit ‚gemein‘ meine ich durchsetzungsfähig, direkt, meinungsstark“, erklärt sie im Video. Der Ansatz richtet sich besonders an Menschen, die im Berufsalltag ständig versuchen, es allen recht zu machen – oft auf Kosten der eigenen Effizienz und Karrierechancen.

Die Expertin spricht aus eigener Erfahrung: „Die Definition von ‚gemein‘ am Arbeitsplatz, die viele Menschen verwenden – besonders Frauen –, ist eigentlich gar nicht wirklich gemein“, so Rezkalla gegenüber „Business Insider“. Bevor sie ihre heutige Kommunikationsstrategie entwickelte, beschreibt sie sich selbst als „Fußabtreter“ – eine Rolle, die sie auf die harte Tour als Karrierebremse identifizierte.

Grenzen setzen als Karrierekatalysator

Konkret bedeutet Rezkalas Ansatz: Wenn Kollegen durch ihr Verhalten die eigene Arbeit behindern, sollte man dies klar ansprechen. Statt Probleme auszusitzen oder zu umschiffen, empfiehlt sie direkte Kommunikation. Die Reaktionen auf ihr Video bestätigen den Effekt – mehrere Zuschauer berichteten von Beförderungen, nachdem sie begannen, klarer Stellung zu beziehen.

Der Weg zur „professionellen Gemeinheit“ führt dabei über eine strategische Herangehensweise. Rezkalla rät, zunächst mit vertrauten Kollegen zu üben, bevor man sich an Führungskräfte wagt. Jedoch warnt sie davor, es direkt bei den Vorgesetzten zu probieren und empfiehlt eine schrittweise Steigerung der Durchsetzungsfähigkeit.

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