Productivity & New Work Zeitumstellung für Dummies: Was entschieden wird und was das bedeuten würde

Zeitumstellung für Dummies: Was entschieden wird und was das bedeuten würde

Jedes Jahr der gleiche verdammte Mist mit der Umstellung der Zeit: Heerscharen gejetlagter Bürofrustrierter, die sich müde zur Arbeit schleppen, nur weil jemand vor ein paar Jahrzehnten beschlossen hat, dass die Leute einmal im Jahr eine Stunde weniger schlafen sollen. Viel Frust hat sich über die Regelung der Zeitumstellung angesammelt, sodass die EU vor Kurzem die Europäer befragte, ob sie nicht vielleicht abgeschafft werden sollte. In der Umfrage sprach sich eine Mehrheit für eine Abschaffung aus.

Wir klären ein für alle mal, was bei der Zeitumstellung genau passiert, welche Optionen bei der Umfrage zu wählen waren und was diese bei ihrer Einführung  jeweils bedeuten würden.

Über was wurde überhaupt genau abgestimmt?

Umfrageteilnehmer konnten sich für oder gegen eine Abschaffung der Zeitumstellungsregelung aussprechen und auch angeben, wie wichtig ihnen das sei. Dabei konnte auch eine Präferenz angegeben werden, welche Zeitregelung im Fall einer Abschaffung dauerhaft gelten sollte – also ob ständige Winter- oder Sommerzeit herrschen soll.

Was sind die Ergebnisse?

4,6 Millionen Europäer nahmen an der Umfrage teil, allein drei Millionen Antworten sollen aus Deutschland gekommen sein. Dabei sprachen sich 80 Prozent für eine Abschaffung der Zeitumstellung aus. Eine Mehrheit will die Sommerzeit dauerhaft beibehalten.

Heißt es jetzt also Abschied nehmen von der Winterzeit?

Das könnte durchaus sein. Nur ein paar Tage nach Abschluss der Umfrage hat EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker angekündigt, sich für die Abschaffung auszusprechen. In der Kommission soll das am Freitag auch beschlossen werden. Damit das aber tatsächlich passiert, müssen auch das EU-Parlament und die EU-Staaten zustimmen. Der Rückhalt im Parlament gilt als sicher, wie die EU-Staaten abstimmen werden sei aber ungewiss, sagte zumindest der CDU-Abgeordnete Peter Liese. Bindend ist die Umfrage jedenfalls nicht.

Was könnte nun passieren und was würde das jeweils bedeuten?

Momentan herrscht ab Frühjahr die Sommerzeit und ab Herbst die Winterzeit. Bei der Umstellung auf die Sommerzeit wird die Uhr um eine Stunde vorgestellt – also eine Stunde Schlaf weniger. Diese Stunde bekommen die Gejetlagten erst im Herbst zurück, wenn die Uhren wieder zurückgestellt werden.

Die EU hat nun drei Möglichkeiten:

  1. In der EU wird der Zustand von vor 1996 (bzw. vor 1980 in Deutschland) wieder hergestellt. Das bedeutet, die Winter-, beziehungsweise Normalzeit würde dauerhaft beibehalten werden. Im Winter würde sich also nichts ändern, im Sommer würde es eine Stunde früher dunkel werden. Die Sommerzeit wurde damals überhaupt erst eingeführt und zwar aus wirtschaftlichen Gründen. Man glaubte Energie sparen zu können, wenn es abends länger hell ist.
  2. Die EU setzt den Willen der Umfrageteilnehmer um. Das heißt, die Winterzeit wird abgeschafft. Im Sommer bliebe es also wie bisher länger hell, dafür wäre es im Winter morgens eine Stunde länger dunkel.
  3. Alles bleibt wie es ist.

Jean-Claude Juncker sagte jedenfalls, dass es doch sinnlos sei, die Menschen erst zu befragen und dann aber nichts umzusetzen, wenn einem das Ergebnis nicht passe. „Die Menschen wollen das, wir machen das“, sagte Juncker.

Wir stellen hier die EU-Umfrage in Teilen für euch nach:

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