Green & Sustainability Playgrounds in Unternehmen: Hype oder Hoffnung?

Playgrounds in Unternehmen: Hype oder Hoffnung?

Seminare und Weiterbildungsmaßnahmen werden häufig nicht gerade begeistert aufgenommen. Mehrere Stunden auf einem Platz zu sitzen und passiv zuzuhören ist für viele Mitarbeiter nicht gerade der Inbegriff von Freude. Dabei mangelt es auf keinen Fall an Motivation. Die ist da – nur das Format langweilt.

Seit einiger Zeit gibt es jedoch einen neuen Trend in Unternehmen: Playgrounds. Das sind Weiterbildungen verpackt in Spielformate. Die machen Spaß und haben weitere Nebeneffekte wie Teambuilding und Nachhaltigkeit. Playgrounds vermitteln Teilnehmern auf eine einfache und spielerische Art und Weise die Grundprinzipien agilen Arbeitens. In einem Playground wird zum Beispiel ein Scrum-Prozess imitiert mit dem Ziel, ein Produkt zu entwickeln. Im Laufe der Sprints lernen die Teilnehmer spielerisch den Sinn und Nutzen der einzelnen Meetings und Rollen. Dabei werden Roboter gebaut, Schwimmbecken geplant oder eben, wie der Name schon sagt, Spielplätze designed. Teilnehmer sind begeistert und werden neugierig auf mehr Agilität im Arbeitsalltag.

Volle Aufmerksamkeit

Das Zauberwort lautet Gamification: Dinge so zu gestalten, dass sie sich wie Spiele anfühlen. Das ist besonders jetzt interessant, da die technischen Möglichkeiten vorhanden sind, um diese Prozesse erlebbar zu machen. Der mit Abstand beliebteste Playground nutzt zum Beispiel Lego Technik, um einen funktionierenden Roboter zu bauen. Das sorgt noch einmal für einen besonderen Kick und größeres Interesse als das einfache Arbeiten mit Pappe und Papier – besonders bei jungen Softwareentwicklern, die naturgemäß mit technischen Spielereien begeistert werden können.

Das Besondere an Spielen ist, dass sich Menschen dabei wirklich intensiv mit einem Thema beschäftigen. Sich wirklich in die Rolle hineinversetzen und wie im Flow auf ein Ziel hinarbeiten. In Zeiten ständiger Ablenkung durch Social-Media wird dieser Zustand nur noch selten erreicht.

Die Frage ist also: Sind Playgrounds eine wirkliche Alternative zu klassischen Weiterbildungen und Workshops? Sind sie für die tägliche Anwendung in Unternehmen geeignet?

Die Antwort lautet – wie häufig – es kommt drauf an. Der wohl bedeutendste Vorteil von Spielen ist, dass sie einen geschützten Raum ermöglichen, in dem Kreativität frei entfaltet werden kann. Die Spielenden können darin ihre Zweifel und Ängste ablegen, die oft hemmend auf die Entwicklung neuer Ideen wirken. In diesem geschützten Raum und ohne Druck ist es damit für viele Menschen leichter, innovative Lösungen zu entwickeln.

Des Weiteren bauen Spiele auf die intrinsische Motivation der Spielenden. Durch den Wettbewerb und das Belohnungssystem, die vielen Spielen inhärent sind, werden der Ehrgeiz und die Motivation des Einzelnen stärker angesprochen als durch von außen herangetragene Arbeiten und Aufgaben.

Nachhaltiges Lernen

Ein belegter Vorteil gegenüber einer klassischen Weiterbildung ist auch, dass sich Mitspielende das Wissen nachhaltiger aneignen. Durch die direkte Anwendung des Wissens erhöht sich der Lerneffekt um ein Vielfaches.

Zudem haben Spiele einen weiteren tollen Effekt: Teambuilding. Menschen sind soziale Wesen und fühlen sich in sozialen Situationen wohler als in Settings, in denen sie als Einzelkämpfer dastehen. Spiele ermöglichen Gruppenbildung, Vertrauensentwicklung und verbinden durch ein gemeinsames emotionales Erlebnis.

Wenn es jedoch um die Vermittlung von Fachwissen und einer großen Menge von Informationen geht, sind klassische Schulungen wohl immer noch das bessere Mittel der Wahl. Das Erklären komplexer Inhalte und Themen ist mit Spielen nur schwierig möglich. In diesen Situationen ist es sinnvoller, eine hybride Version anzuwenden und Spiele zur Vertiefung und Anwendung des Wissens zu nutzen.

Das Fazit also: Ist dieser Trend gekommen um zu bleiben? Definitiv. Ist es die Lösung aller langweiligen Workshop-Probleme? Nein, aber es ist eine sinnvolle Möglichkeit, Seminare mit Leben zu füllen und den Spaßfaktor langer Fortbildungen zu erhöhen. Um die Präsentation des puren Fachwissens und das Selbststudium kommt man aber wohl nicht herum.

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