Productivity & New Work So mutig schlägt diese Bewerberin ein Jobangebot aus

So mutig schlägt diese Bewerberin ein Jobangebot aus

Jeder kennt sie: Bewerbungsgespräche, in denen man sich eher wie ein Krimineller in einem Kreuzverhör fühlt, statt als angemessener Jobkandidat, an dem das Unternehmen ernsthaftes Interesse hat. Ein gutes Gefühl hat man danach meistens selten. Bekommt man den Job dann doch, nimmt man ihn meistens trotzdem an – wird ja schon nicht so schlimm sein, wenn man erst mal richtig im Unternehmen angekommen ist.

Eine 22-Jährige aus Manchester hat genau das nicht gemacht. Nach einem zweistündigen Jobinterview bei der Firma Web Applications UK, bei der sie sich als Autorin im Bereich Marketing beworben hatte, war sie ziemlich aufgebracht. Der Grund: Der CEO der Firma habe sie und ihre Arbeitsproben wörtlich in der Luft zerfetzt. Zudem habe er sie als Versagerin bezeichnet, wie sie ihre Erfahrung auf Twitter mitteilt.

Ehrlichkeit statt höflicher Floskeln

Die Tatsache allein, dass sie einen Job abgeschlagen hat, obwohl sie auf Suche ist, kann man schon mal stark finden – so für sich selbst einzustehen. Bemerkenswerter ist jedoch, wie Olivia den Job abgesagt hat – mit geballter Ehrlichkeit statt höflicher Floskeln. Kein verlegenes „ich muss leider ablehnen“, stattdessen schilderte sie den Personalern, dass sie sich von dem CEO während des Gesprächs unwohl und respektlos behandelt gefühlt hatte. Wir finden: Mehr als vorbildlich, zu sagen was Sache ist, keine Angst vor Gegenreaktionen der Firma zu haben und nicht immer klein beizugeben in der Jobwelt.

Im Gegenteil, mit dem Post geht die 22-Jährige eher auf Angriff, twittert, nachdem sie erstmal noch keine Rückmeldung erhalten hatte, dass Web Applikations UK zwar seinen Mitarbeitern Säfte und Yoga anbietet, das Unternehmen aber keinen Respekt gegenüber potentiellen Mitarbeitern habe und der CEO sich schämen sollte. Das Netz steht hinter ihr.

Eine Antwort hat Olivia auch bekommen. Allerdings dementiert das Unternehmen die Vorwürfe. Eine Entschuldigung blieb auch aus. Olivia ist bewusst, dass der CEO sie unter Druck setzte, um zu sehen, wie stressresistent sie ist. Fragen kann man sich bei dem Vorfall also, der kein Einzelfall in der Arbeitswelt ist, wie sehr man Bewerber im Gespräch in die Mangel nehmen sollte und ab wann gewisse Rekrutierungsmethoden eher demütigend sind und über das Ziel hinausschießen.

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