Leadership & Karriere Fünf Lügen von Personaler*innen im Bewerbungsgespräch

Fünf Lügen von Personaler*innen im Bewerbungsgespräch

Nicht nur Bewerber*innen schummeln gelegentlich im Vorstellungsgespräch, auch Personaler*innen gehen manchmal flexibler mit der Wahrheit um, als sie sollten. Deshalb hat Liz Ryan, die selbst im Human-Resources-Bereich tätig ist, Lügen aufgelistet, die Arbeitgeber*innen gerne auftischen. Welche Phrasen das sind und was sie wirklich bedeuten, erfährst du hier.

1. „Das Gehalt für diese Position ist noch unklar“

Ganz ehrlich: Dieser Satz ist wohl eine blanke Lüge. Denn welches Unternehmen würde eine Stelle ausschreiben, Aufgabenbereiche und angeforderte Fähigkeiten und Kenntnisse festlegen und sich keine Gedanken über das Gehalt machen? In der Regel wissen Arbeitgeber*innen über marktübliche Gehälter Bescheid und können Bewerber*innen so einen Rahmen für ihr zukünftiges Gehalt in dieser Position geben. Die Intention hinter dieser Phrase: Den Bewerber*innen in eine unsichere Verhandlungsposition zu bringen und zu sehen, wie viel ein*e Kandidat*in verlangt. Dieses Anzeichen spricht definitiv nicht für ein Unternehmen.

2. „Der Workload wirkt jetzt viel, aber wir stellen bald jemanden zu Ihrer Unterstützung ein“

Diese Phrase muss zwar nicht unbedingt unwahr sein, könnte aber dennoch ein leeres Versprechen bleiben. Denn nur auf solche Aussagen solltest du dich lieber nicht verlassen – zumindest nicht mündlich. Unser Tipp: Halte Versprechen immer schriftlich fest, zum Beispiel im Mailverlauf. Um den Arbeitgeber*innen auf den Zahn zu fühlen, kannst du außerdem nachfragen, wie viele neue Stellen im letzten Jahr geschaffen wurden. So kannst du besser abschätzen, wie wahrscheinlich es ist, dass du wirklich jemanden zur Seite gestellt bekommst. Wenn deine Postion gerade erst neu geschaffen wurde, ist es eher unwahrscheinlich, dass so bald eine weitere Stelle besetzt wird.

3. „Wir müssen Sie fürs Erste auf einer niedrigeren Position einstellen“

Die Firma behauptet doch kein Budget mehr für die Stelle zu haben, aber bietet dir eine niedrigere Position an? Wahlweise ergänzt mit dem falschen Versprechen: „Aber keine Sorge, eine Beförderung ist nicht weit entfernt.“ Wenn du diesen Satz in einem Bewerbungsgespräch hörst, ist der Moment gekommen die Flucht zu ergreifen. Denn so wie du im Bewerbungsverfahren behandelt wirst, geht es meist auch am Arbeitsplatz weiter. Achte also dabei schon auf einen respektvollen Umgang. Potentielle Arbeitgeber*innen sollten dich und dein Talent wertschätzen. Auch hier empfiehlt sich, Versprechungen kritisch zu hinterfragen und in jedem Fall schriftlich festzuhalten.

4. „Die Bezahlung ist nicht so hoch, aber die Benefits gleichen das aus“

Gratis Kaffee, Home Office oder ein Firmenwagen – klar, solche Benefits sind tolle Extras und dazu sagen wir bestimmt nicht Nein. Aber ein paar Zusatzleistungen und dafür weniger Gehalt? Diesen Deal solltest du nicht eingehen. Denn wenn die Benefits auf Kosten der Bezahlung gehen, bist du als Arbeitnehmer*in bestimmt nicht im Vorteil. Allgemein gilt: Arbeitgeber*innen sollten gute Arbeit zu schätzen wissen und diese auch fair entlohnen.

5. „Wir geben Ihnen noch diese Woche Bescheid“

Das Bewerbungsgespräch ist vorbei und das Warten auf eine Antwort beginnt. Das E-Mail-Postfach aktualisierst du im Sekundentakt und dein Blick wendet sich kaum noch vom Bildschirm deines Smartphones ab. Denn schließlich hat der/die potentielle Arbeitgeber*in versprochen, sich noch diese Woche zu melden. Das ist wohl die häufigste Personaler*innen-Lüge in Bewerbungsgesprächen. Aber hier solltest du ausnahmsweise mal ein Auge zudrücken. Denn die Realität sieht anders aus: Firmen brauchen deutlich länger, um alle Bewerber*innen zu interviewen und eine Entscheidung zu treffen. Gut Ding braucht eben Weile. Also gib dem Unternehmen noch eine Woche länger Zeit. Danach kannst du immer noch nachhaken, ohne aufdringlich zu wirken. Aber warte nicht wochenlang, schließlich ist deine Zeit zu kostbar, um sie auf der Wartebank abzusitzen.

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