Der „Interceptor“ soll Flüsse von Plastik befreien

The Ocean Cleanup hat eine neue Erfindung vorgestellt. Die NGO des niederländischen Gründers Boyan Slat machte schon voriges Jahr mit einer riesigen Meeressäuberungsaktion auf sich aufmerksam, jetzt sind allerdings die Flüsse dran. Mithilfe des „Interceptors“, eines speziellen Müllcontainer-Fährboots, sollen die 1000 dreckigsten Flüsse vom Plastik befreit werden. Immerhin münden diese in die Meere und seien zu 80 Prozent für deren Plastikverschmutzung verantwortlich. Daher ist es nur logisch, einen Schritt vorher mit dem Aufräumen anzufangen.

In einem Vorstellungsvideo wird der Bau und die Jungfernfahrt des „Interceptors“ im malaysischen Fluss Klang gezeigt, inklusive Taufe durch Kokosnuss – eine zerschellende Champagnerflasche wäre auch eher unpassend. Zwar muss der „Abfänger“ von Schiffen zu seiner Position gezogen werden, dann sorgen aber Solarpanel auf dem Dach für autonomes Arbeiten.

Und so funktioniert‘s: Lange Barrieren führen auf der Wasseroberfläche schwimmendes Plastik zum „Mund“ des Abfängers, wo es durch ein Fließband ins Innere und dann in sechs verschiedenen Müllcontainer transportiert wird. Sind alle Container voll, holen Schiffe die Container ab, leeren sie aus und führen sie wieder ein. Maximal 100 Tonnen Müll sollen so täglich aufgesammelt werden. Simpel, aber genial. Die epische Musik, die zur Untermalung des Videos gewählt wurde, könnte nicht passender sein.

Bisher säubern zwar erst zwei „Interceptors“ in Indonesien und eben Malaysia die Flüsse, es sollen aber weitere Modelle für Vietnam, Dominikanische Republik, Thailand und Kalifornien folgen.

Woher The Ocean Cleanup weiß, welche Flüsse überhaupt die großen Dreckschleudern sind? Das wurde durch Monitoring-Daten und KI ermittelt und kann auf einer interaktiven Karte nachverfolgt werden.