Leadership & Karriere Mit HipHop für Sportwetten werben – Ein Gespräch mit Hpybet über Marketing

Mit HipHop für Sportwetten werben – Ein Gespräch mit Hpybet über Marketing

Seit es Sport gibt, setzen Zuschauer*innen ihr Geld auf die Ergebnisse. Aber wie erreicht man eine jüngere Zielgruppe im digitalen Zeitalter? Die Berliner Hpybet haben für einen Werbeclip mit dem Rap-Video-Regisseur Specter zusammengearbeitet. Und auch sonst eine Menge Ideen, wie man das Business umkrempeln kann, wie uns Peter Reinhardt erzählt, einer der beiden Geschäftsführer.

Wie wollt ihr gegen die größten Konkurrent*innen wie Tipico oder Bwin ankommen?

Das muss man differenzieren. Bwin ist ein starker Onlineanbieter und eine wahnsinnig starke Marke. Tipico ist das auch, aber eben ein Hybridanbieter. Die kommen mehr aus dem Shopbusiness als aus der digitalen Welt. Grundsätzlich ist der Marktanteil von denen in Deutschland schon unnatürlich groß in einem funktionierenden Wettbewerb. Deren Gross Gaming Revenues machen schätzungsweise 65 Prozent des gesamten Retailmarktes aus.

Wie geht man jemanden an, der eine so starke Marktmacht hat? Indem man gutes Marketing macht und Produkte hat, die bestimmte Dinge weiterentwickeln. Wir sind ein sehr konsequenter Omni-Channel-Anbieter. Du kannst dir in der U-Bahn deine Wette zusammenstellen, im Shop scannen und dich an der Kasse auszahlen lassen. Wir tracken und begleiten den Lifecycle der Kund*innen über verschiedene Kanäle hinweg digital und im Retail. Wir machen also echtes Omnichannel-Marketing.

Ihr seid in der Mitte zwischen Online und Retail und wollt von beiden das Beste sein?

Genau. Man muss aber mit Respekt sagen, dass Tipico auf dem deutschen Markt einen ziemlichen Vorsprung hat. Den haben sie sich hart erarbeitet und da muss man erstmal hinkommen. Aber: Tipico verwaltet eine Marktführermarke. „Deine Wette in sicheren Händen“ mit Oliver Kahn finde ich persönlich ziemlich langweilig – viele unserer Kund*innen auch. Die Frage ist, wie relevant Tipico noch mit Blick auf die Lebenswirklichkeit vieler Kund*innen ist. Etwas Frischeres kann der Markt gut gebrauchen.

Du meintest in einer Pressemitteilung, dass die Konkurrenz den hohen technischen Anforderungen nicht gerecht werde. Wie meinst du das?

Ein großes Thema ist, dass Omnichannel-Lösungen in der Sportwette hohe technische Anforderungen mit sich bringen. Auch die Compliance stellt uns vor technische Herausforderungen. Hier gibt es beispielsweise sogenannte Compliance-Checks, die im Hintergrund laufen. Diese verhindern zum Beispiel wirkungsvoll, dass Menschen mit einer Spielsuchtproblematik bei uns wetten oder dass in Wettbüros Geld gewaschen wird.

Sowas muss man erstmal technisch umsetzen, ohne den Workflow und die Prozesse im Shop zu verlangsamen. An einem Samstagnachmittag wetten alle gleichzeitig über verschiedene Kanäle und es geht um Geld. Die Sportwette ist ein aufwändiges Produkt, wahrscheinlich eins der aufwändigsten in der digitalen Welt. Das wird immer unterschätzt.

Warum gerade Samstag?

Weil im Fußball fast alle am Samstag spielen. Die Fußballwette macht 90 Prozent aller Wetten aus.

Du warst früher bei Betfair und bet365. Welche Learnings hast du aus der Zeit gezogen?

Die Leute wollen bei Sportwetten ein solides, gutes, breites Programm haben. Das soll über alle Kanäle funktionieren. Und sie wollen ihr Geld ausgezahlt bekommen (lacht). Du musst also als erstes die Basics richtig machen. Das ist immer noch ein produktgetriebenes Business. Marketing ist wichtig, aber Stand heute muss die Shop-Technik einfach funktionieren.

Ein gutes Digitalprodukt ist nicht einfach, da konkurrierst du direkt mit Bwin oder bet365, die das schon seit Jahrzehnten sehr professionell und erfolgreich machen. Auch unsere Shopkunden erwarten, dass wir ihnen auch hier ein Top-Produkt liefern. Diese Hochzeit aus Straße und Handy musst du erstmal hinbekommen.

Weiter geht’s auf der nächsten Nächste.

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