Life & Style „Jede Woche ein neuer Song“ – Die Musikerin Beabadoobee hat die Generation Z auf Tiktok erobert

„Jede Woche ein neuer Song“ – Die Musikerin Beabadoobee hat die Generation Z auf Tiktok erobert

Erst 20 und schon ein Superstar: Die britische Singer-Songwriterin mit dem einzigartigen Namen Beabadoobee hat mit ihrem Song „Coffee“ vor ­allem Generation Z auf Tiktok gecatcht. Jetzt kommt ihr erstes Album.

Bea, worum geht es genau in deinem Debütalbum „Fake It Flowers“?

Es geht vor allem um Freundschaften und Beziehungen und Fehler, die ich gemacht habe. Dieses Album fühlt sich für mich an wie ein Geständnis, weil ich endlich Gedanken loswerde, die ich bisher für mich behalten habe. Sie betreffen viele Menschen und ihre Geschichten. Es geht um alles, was mich schon als Kind bedrückt hat und es heute immer noch tut.

Das klingt nach einem sehr persönlichen Album. Wie war der Entstehungsprozess für dich?

Das Album war in fast zwei Monaten fertig, weil ich alle Songs schon vorher allein in meinem Schlafzimmer geschrieben hatte. Ich habe jeden Song ganz für mich getextet und dann meiner Band und den Produzenten vorgestellt. Das hat sich etwas komisch angefühlt, weil ich die Songs bisher nur in meinen eigenen vier Wänden gehört hatte.

Schreibst du deine Songs immer ungestört in deinem Zimmer?

Ja, ich muss abends oder nachts alleine in meinem Zimmer sein. Ich sitze dann mit meiner Gitarre auf dem Bett, sortiere all meine Impressionen und Gedanken, überlege mir eine Melodie und zuletzt den Songtext.

Was inspiriert dich beim Schreiben von Songtexten?

Vor allem andere Musik, aber auch Filme, die ich schaue, und Erfahrungen, die ich mache. Eigentlich alles in meinem Umfeld. Wenn man sich zum Beispiel verliebt oder mal im Streit mit jemanden ist, kann daraus schnell ein Song entstehen. Ich schreibe alles von Herzen und aus Ehrlichkeit.

Was bedeutet der Albumtitel?

Das ist eine lustige Geschichte. Als ich die Songs in meinem Zimmer mit meinem Handy aufgenommen habe, wurden die Aufnahmen jedes Mal zufällig „Fake It Flowers“ benannt. Ich habe mich gefragt, warum das passiert. Der Grund: Als ich in London zwischen Studio und Zuhause hin- und hergependelt bin, bin ich ständig an diesem Geschäft mit dem Namen „Fake It Flowers“ vorbeigekommen. Die Aufnahmen der zwölf Songs wurden dann willkürlich nach diesem Standort benannt. Deshalb heißt mein Album jetzt so.

Zwölf persönliche Songs, die mit einem träumerischen Rock-Pop-Mix an Filmmusik aus den 90ern erinnern.

Welcher ist dein Lieblingssong auf dem Album?

Wahrscheinlich der Song mit dem Titel „Yoshimi, Forest, Magdalene“. Diese drei Namen möchte ich irgendwann meinen Kindern geben. In dem Song geht es um meinen Freund, der mich nie verlassen wird, und darum, wie wir unsere Kinder eines Tages nennen werden. Ich gebe zu, das ist auch etwas creepy, aber ich mag das Lied einfach, weil es fröhlich und ehrlich ist.

Wie unterscheidet sich das Album von deinen älteren Songs?

Ich habe das Gefühl, meine Musik hat sich sowohl akustisch als auch lyrisch weiterentwickelt. Sie ist offensichtlicher geworden. Mir war wichtig, dass das Album zeigt, wie ich mich weiterentwickelt habe. Deswegen finden sich auf dieser Platte sowohl Songs von meinen ersten beiden EPs als auch neue Songs.

Dein Song „Coffee“ ist durch die Decke gegangen. Warum?

„Coffee“ ist einer der ersten Songs, die ich je geschrieben habe. Er handelt von meinem Freund. Man kann die Naivität und Unschuld ziemlich heraushören. Vielleicht fühlen sich Menschen mit dieser Art von Song wohl.

Er ist vor allem ein Hit auf Tiktok und Instagram. Welche Rolle spielt Social Media für dich?

Social Media ist super für Künstler*innen, um sich mit Menschen auf der ganzen Welt zu vernetzen und neue Musik zu entdecken. Gleichzeitig kann es auch ungesund sein und verängstigen, wenn man nur noch Hasskommentare bekommt.

Rock, Pop, 90s-Vibes: Mit dieser Kombination hat es die Musikerin, die mit richtigem Namen Beatrice Laus heißt, Anfang des Jahres an die britische Chartspitze geschafft. Ihr Hit „Coffee“ ist im Dauerloop auf Tiktok und Instagram (Foto: Callum Harris)

Was ist das Geheimnis, in deinem Alter so erfolgreich zu sein?

Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Es ist ziemlich unerwartet passiert. Ich glaube, wenn man wirklich leidenschaftlich für etwas lebt, dann kann daraus Gutes entstehen. Ich habe irgendwann angefangen, Gitarre zu spielen, und jetzt mache ich einfach weiter.

Welchen Rat würdest du also jungen Menschen geben?

Sich ständig selbst zu motivieren. Ich habe das Verlangen, jede Woche einen neuen Song zu schreiben, und das mache ich dann auch. Ich setze mich hin und spiele Gitarre. Vor allem, wenn man ein Instrument spielt, muss man ohne Pause üben.

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