Leadership & Karriere Persönliches Wohlbefinden wird über den Erfolg von Unternehmen entscheiden – das sind die Gründe dafür

Persönliches Wohlbefinden wird über den Erfolg von Unternehmen entscheiden – das sind die Gründe dafür

In Zeiten der Veränderung und neuer Herausforderungen sind Menschen mehr denn je gefragt, kreativ zu werden und sich neue Lösungen und Ideen zu überlegen. Innovationsgeist und Inspiration ist etwas, was vor allem die Gründerszene auszeichnet und was vielleicht gerade jetzt zum Wettbewerbsvorteil werden kann. Gründerinnen und Gründer nutzen die aktuellen Veränderungen, um ihr Geschäft und ihre Branche positiv zu gestalten. 

Pinterest und Business Punk haben die spannendsten Vertreterinnen und Vertreter aus der Gründerszene gefragt, was sie in Zeiten der Veränderung inspiriert und wie sie die Arbeitswelt und ihre Branche jetzt neu denken. In einem persönlichen Interview erfahrt ihr mehr über ihre Ideen und Visionen. Auf einer Pinnwand stellen die Kolumnist*innen ihre ganz persönlichen Tipps, Ideen und Anregungen für einen optimistischen Blick in die Zukunft vor.

In der neuen Ausgabe erzählt Chanyu Xu, Gründerin und Geschäftsführerin von her1, über Self-Care at Work.

Pinterest-Pinnwand von Chanyu Xu

Die Corona Pandemie stellt die Gesellschaft vor unterschiedliche Herausforderungen und insbesondere innerhalb von Familien bündelt sich der Stress aus Job, Familie, Haushalt und Kinderbetreuung. Immer noch haben insbesondere Frauen in diesen Situationen einen Großteil der Verantwortung und das macht die ohnehin schon belastende Ungewissheit zu einer besonderen, psychischen Herausforderung. 

Der Fokus verschiebt sich daher aktuell auf uns selbst und dabei geht es nicht darum, egoistisch das eigene Weiterkommen zu priorisieren, sondern viel mehr darum, bereit zu sein für die Herausforderungen, die uns begegnen. Das macht Self-Care zu einem Trend, der ein ganzes Mindset beschreibt.

Körperliche Gesundheit ist ein Aspekt, aber es geht auch darum, wie wir unsere Unternehmens- und Arbeitskultur gestalten, um auch unser mentales Wellbeing sicherzustellen. Ein gesunder Körper und Geist sind die Grundlage für alles, was wir in unserem privaten aber auch beruflichen Umfeld zu bewältigen haben.

Das bedeutet, dass Self-Care eine unserer zentralen Aufgaben als Professionals ist, insbesondere wenn wir hohe Verantwortung für Teams oder Projekte tragen. Wir sind nicht nur Manager*innen unserer Aufgaben, sondern in erster Linie Manager*innen unserer Gesundheit und unserer Leistungsfähigkeit.

Das schlechte Gewissen für Auszeiten, Pausen oder für das “Nein” in bestimmten Situationen darf uns nicht mehr begleiten. Viel mehr sollten wir uns bewusst machen, dass wir mit dem Erhalt unserer Leistungsfähigkeit nicht nur uns selbst, sondern auch unseren Projekten und Aufgaben etwas Gutes tun.

Im Umkehrschluss bedeutet das: Die individuelle Gesundheit wird auch zur Führungsaufgabe und zum Ziel einer im wahrsten Sinne des Wortes „gesunden“ Unternehmenskultur. 

Du bist, was du isst – Ernährung als Voraussetzung für Self-Care at Work

Welche Möglichkeiten haben Unternehmen und Professionals, um ihre Gesundheit zu managen? Alles beginnt mit der richtigen Ernährung, insbesondere während der Arbeitszeit. Weil rund 70% der Immunzellen des Körpers im Darm liegen, ist Ernährung der entscheidende Faktor für unsere Abwehrkräfte. 

Gerade im Arbeitsleben sollten wir uns daher bewusst Zeit für unsere Ernährung nehmen. Wenn wir auf frische und natürliche Lebensmittel achten, anstatt zu synthetischen Stoffen und Fertigprodukten zu greifen, kann der Körper leichter zur Ruhe kommen. Das wiederum steigert unser Wohlbefinden.

Das Thema Ernährung liegt mir persönlich sehr am Herzen – als dreifache Gründerin im Bereich Food-Tech möchte ich deswegen Menschen für Gesundheit und inneres Wohlbefinden begeistern. Besonders jetzt während der Pandemie ist es wichtig, auf sich zu achten und seinem Körper Gutes zu tun. Gerade wenn sich Routinen im Alltag neu einstellen. 

Teamwork als Verstärker für mentales Wohlbefinden

Ein weiteres Thema, das unser persönliches Wohlbefinden im Arbeitsalltag enorm beeinflussen kann, ist die Zusammenarbeit und das Mindset im Team. Als Unternehmerin finde ich ein gelungenes Teamwork essentiell. Besonders Krisenzeiten können ein Team nochmal mehr zusammenschweißen und verändern. 

In Zukunft wird es eine zentrale Aufgabe für Unternehmen sein, eine Balance zwischen Remote-Work und einem Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Teams herzustellen. Natürlich ist die Situation ohne den alltäglichen Face to Face-Kontakt am Arbeitsplatz ungewohnt und auch teilweise anstrengend.

Den Umgang im Team sollten wir aber trotz digitaler Kommunikation persönlich und wertschätzend gestalten. Eine kleine „Kaffeepause“ muss nicht unbedingt ausfallen, nur weil man sich im Büro nicht mehr begegnet. Auch virtuell können und sollten wir ein Klima schaffen, in dem sich das Team wohlfühlt. 

Auch Vertrauen gehört für mich zu einem erfolgreichen Teamwork dazu. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich Freiheiten wie Gleitzeit oder Home Office sehr positiv auf die Produktivität auszahlen.

Hier ist es wichtig, Kommunikationswege offen zu halten, gerade wenn die persönliche Interaktion wegfällt und die physische Distanz größer wird. Entscheidungen sollten schnell und konsequent getroffen werden. Dass dabei auch mal Fehler passieren, ist klar – und sogar gut.

So lernen wir kontinuierlich weiter, statt auf der Stelle zu treten. Ich glaube, dass dieses Mindset in unserer Arbeitswelt noch mehr verankert und vorgelebt werden muss.

Die sozialen Momente im Büro in einem neuen, digitalen Arbeitsumfeld neu zu erfinden und zu fördern, wird eine zentrale Führungsaufgabe im “New Normal” werden. 

Self-Care als Anker der Unternehmensstrategie – eine positive Unternehmenskultur schaffen

Gerade in Krisenzeiten ist es extrem wichtig, auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen einzugehen und ihnen Vertrauen zu schenken. Besonders Frauen stellt die momentane Situation oft vor enorme Herausforderungen, zum Beispiel bei der Frage der Kinderbetreuung. Hier sollten Unternehmer*innen einen offenen Dialog fördern und auch mal die Frage „Wie kommst Du zurecht?“ stellen.

Die vergangenen Monate haben uns vor Augen geführt, dass in der Arbeitseinteilung viel mehr Flexibilität möglich ist. Solange alle klare Ziele haben und an einem Strang ziehen, funktioniert es wunderbar, sich an die zeitlichen Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen anzupassen. 

Veränderungen werden uns immer wieder begegnen, wir können nicht auf den Status Quo vertrauen. Diese „Unsicherheit“ positiv anzunehmen und auch in der Unternehmenskultur zu verankern, ist ein zentrales Learning für mich und mein Unternehmen. 

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