Random & Fun Shell erlebt Shitstorm nach Twitter-Umfrage – sogar Greta Thunberg meldet sich

Shell erlebt Shitstorm nach Twitter-Umfrage – sogar Greta Thunberg meldet sich

Was macht ihr, wenn ihr eine Schaufel auf dem Boden liegen seht? Tretet ihr beherzt aufs Schaufelblatt, damit euch der Stiel schmerzhaft ins Gesicht pfeffert? Aua, nein. Shell jedoch hat genau das gemacht – inklusive Anlauf und Absprung.

Via Twitter startete das niederländisch-britische Unternehmen eine Umfrage. „Was seid ihr bereit zu ändern, um dabei zu helfen, die Emissionen zu reduzieren“, fragte Shell. Als Antwortmöglichkeiten konnte man etwa „mit dem Fliegen aufhören“ oder „ein E-Fahrzeug kaufen“ angeben.

An der Umfrage nahmen 199 Leute teil, der Tweet hat jedoch fast 7.500 Replys. Die Twitter-Community wollte nämlich weniger darüber reden, was sie selbst ändern sollen, sondern was der Mineralöl- und Erdgas-Konzern eigentlich zur globalen Erwärmung beigetragen hat.

Das Internet vergisst nicht

Die US-Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez twitterte, dass Shell schon vor über 30 Jahren sehr genau über den Treibhauseffekt Bescheid gewusst haben soll.

Tatsächlich wurde 2018 öffentlich, dass Shells „Arbeitsgruppe Treibhauseffekt“ 1988 zu folgendem Ergebnis kam: Das Verbrennen fossiler Energieträger setzt mehr CO2 frei und führt damit zu einer Erderhitzung. Publik ging dieser Bericht selbstverständlich nicht – was Klimaaktivist*innen bis heute nicht vergessen haben.

Sogar Greta Thunberg reagierte auf die Umfrage. Sie warf Shell vor, „wissentlich die zukünftigen Lebensbedingungen für unzählige Generationen zerstört“ zu haben und mit Greenwashing-Kampagnen von der eigenen Verantwortung abzulenken.

Shell versuchte den Sturm der Entrüstung mit einem nachfolgendem Tweet zu beschwichtigen. Man wolle „sein Portfolio an Anlagen und Produkten umgestalten, um den Bedarf seiner Kund*innen an sauberer Energie in den kommenden Jahrzehnten zu decken“.

Maßnahmen, die man aus PR-Sicht vielleicht lieber ohne die Umfrage hätte kommunizieren sollen. Ein Call to Action kann eben schnell mal nach hinten losgehen.

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