Green & Sustainability Joko über Jokolade: „Ich hatte das Gefühl, ich habe Blut an den Händen“

Joko über Jokolade: „Ich hatte das Gefühl, ich habe Blut an den Händen“

Hast du bei der Verpackung denn auf etwas verzichten können? Oder waren die Vorschriften zu streng?

Wir haben versucht, dass das Papier idealerweise recycelt ist und wir die richtigen Farben verwenden. Aber da gibt es so krasse Auflagen, dass man wenig Spielraum hat. Wir haben noch viele Hausaufgaben und auch auf dem Gebiet können wir noch besser werden. Das ist das größte Versprechen dieser Firma. Wie hat Claus Hipp mal so schön gesagt: „Dafür stehe ich mit meinem Namen“. Ich glaube wir als Jokolade stehen gerne dafür, dass wir nie sagen: „Oh, jetzt haben wir es aber“, sondern immer: „Okay jetzt haben wir das und was ist das Nächste, was wir besser machen können?“.

Du hast ja schon einige Start-ups mit aufgebaut. Was ist dein Ratschlag für Leute, die sich für Gründungen oder Investitionen interessieren?

Ich kann natürlich nur von mir ausgehen. Ich bin ein großer Freund davon, Dinge gemeinsam im Team anzugehen, weil ich glaube, jeder hat eine Superpower. Man muss halt gucken: Wer hat welche und dann muss man sie auch genau da einsetzen, wo man sie hat. Ich glaube, es ist außerdem wichtig, dass man gerade am Anfang so unabhängig wie möglich ist. Ich habe bis hier hin keinen Cent Fremdkapital gebraucht und auf dem Weg auch Partner ausgetauscht, weil ich gemerkt habe, nicht jeder hatte dieses hundertprozentige Commitment, konsequent alles zu ändern. Mit VC-Geld könnten wir sicher schneller größer werden, aber manchmal ist schnelles Wachstum nicht der beste Ratgeber. Wir müssen bei Jokolade sehr sorgfältig sein, da ist ein organisches Wachstum viel besser.

Joko Winterscheidt mit seiner Jokolade auf dem Kopf

Was ist denn deine Superpower in einem Team?

Ich glaube, ich bin ein krasser Treiber. Ich habe eine unglaubliche Energie und kann von heute auf morgen in fünf verschiedene Richtungen laufen. Das kann auch als Schwäche ausgelegt werden, aber ich sehe es als Stärke. Also es kann sein, dass ich heute Morgen sage: „Ey, das ist genau der eine Weg, den wir gehen müssen“. Und heute Abend denke ich mir: „Ne, warte mal“. Weil ich den Gedanken selber so klar formuliert habe, fange ich an, tiefer darüber nachzudenken. Wenn wir jetzt zum Beispiel Jokolade nehmen, da habe ich alles nochmal auf den Kopf gestellt, um zu gucken: Was muss passieren, damit das so ist, wie ich es mir wünsche? Ich glaube, das ist eine Superpower: Dinge nicht rauszubringen, nur weil sie jetzt fertig sind, sondern zu überlegen, ob es noch besser geht.

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