Productivity & New Work Rebranding: 7 Fragen, die deine Marke auf den Kopf stellen werden

Rebranding: 7 Fragen, die deine Marke auf den Kopf stellen werden

Ein Gastbeitrag von Jonas Sanden

Kia und Burger King haben erst vor kurzem den großen Schritt gewagt: Ein Rebranding für den etwas überholten Markenauftritt. Dabei ist Rebranding entgegen vieler Meinungen nicht nur für die Big Player relevant.

Startups können mit einem gelungenen Rebranding zeigen, dass sie etablierten Unternehmen ernsthafte Konkurrenz machen. Für Mittelständler*innen ist es die Möglichkeit, den Staub vergangener Tage abschütteln. Und international agierende Firmen wie Kia oder Burger King reagieren so auf globale Veränderungen des Konsumentenverhaltens. 

Das Ziel ist immer das gleiche: Die eigene Marke muss Kund*innen ansprechen und Vertrauen aufbauen. Ist das nicht mehr der Fall, hilft ein Rebranding, der Marke einen frischen Auftritt zu verpassen.

Rebranding
Autor Jonas Sanden arbeitet als Brand Strategist
bei der digitalen Designagentur Monospace.

Je nach Bedarf, reicht dies von der reinen Überarbeitung des Designs, bis zur strategischen Neuausrichtung der Marke.

Doch um Potenziale erkennen zu können, muss man wissen, wofür starke Marken gut sind und wo die Eigene gerade steht.

Um das herauszufinden, solltest du dir die folgenden sieben Fragen stellen: 

#1 Verstehen Kund*innen unser Angebot?

Die Frage klingt etwas banal, ist aber essentiell und bleibt viel zu oft unbeachtet.

Gerade technologiebasierte Unternehmen neigen dazu, potenzielle Kund*innen mit einem Feature-Feuerwerk „abzuschießen“ und vergessen dabei das Wichtigste: Im Vordergrund steht nicht das Produkt, sondern der Produktnutzen.

Dein Produkt stillt Bedürfnisse. Welche Bedürfnisse das sind, muss deine Marke unterstreichen. 

#2 Verstehen Kund*innen, wer wir sind?

Konsum bedeutet auch Ausdruck von Identität. Ein menschliches Bedürfnis, das nicht zu unterschätzen ist.


Wir kaufen Produkte, um uns mit sozialen Gruppen zu identifizieren, und grenzen uns so gleichzeitig von anderen Gruppen ab. Hierfür brauchen Unternehmen aber selbst eine Identität, denn nur so können Kund*innen sich damit identifizieren.

Deshalb gilt: Sei dir über die Identität deines Unternehmens bewusst und zeige wofür es steht. Man bewundert Menschen mit klarer Haltung, das Gleiche gilt für Unternehmen. Niemand bewundert das Fähnchen im Wind. 

#3 Unterstützt unsere Marke unsere neue Strategie?

Neues Produkt, neue Zielgruppe, neuer Markt – neue Marke? 

Ändert sich die Ausrichtung deines Unternehmens, muss das für Kund*innen verständlich gemacht werden. Gerade bei einer internationalen Expansion ist das wichtig. 

Welche Bedeutung haben Markenname und Slogan im neuen Markt? Machen sie im sprachlichen und kulturellen Kontext Sinn?

Auch Übernahmen oder Fusionen, sowie durchstandene Krisen können Gründe für Anpassungen sein.

Neben der aufgefrischten Kommunikation generiert ein Rebranding natürlich auch Aufmerksamkeit – ein willkommener Boost für jedes Unternehmen.

#4 Fördert unser Markenauftritt reibungslose Kundenerfahrungen?

Jede Erfahrung entlang der Customer Journey beeinflusst die Wahrnehmung deines Unternehmens: der Anruf beim Kundenservice, der Besuch der Website oder das Öffnen der Verpackung.

All diese Punkte können Kund*innen dazu bewegen, sich nach alternativen Produkten umzuschauen. Sie kann Kund*innen aber auch stärker an dein Unternehmen binden – wenn die Erfahrung stimmt.

Stell dir die Frage: Biete ich meinen Kund*innen die bestmögliche Erfahrung? Ab dem Moment des ersten Kontakts bis hin zu After-Sales-Maßnahmen?

#5 Haben wir eine starke Marktposition?

Je treuer deine Kund*innen, desto stärker deine Marktposition. Sie kaufen regelmäßig bei dir ein, empfehlen deine Produkte weiter und müssen nicht mit kostspieliger Werbung erreicht werden. Kurz gesagt: Treue Kund*innen sind Fans.

Kund*innen sind aber nicht Fans von Unternehmen. Kund*innen sind Fans von Marken, weil Marken eine emotionale Bindung schaffen – mit gutem Design, nachhaltigem Engagement und coolem Sponsoring.

Das lohnt sich: Bain & Company zeigte in einer Studie an Online-Shops, dass wiederkehrende Käufer*innen bis zu 80 Prozent mehr Geld ausgaben als Neukund*innen.

#6 Ist unsere Marke fit für die nächste Generation?

Die Zukunft deines Unternehmens hängt von den kommenden Generationen ab. Sie sind digital, nachhaltig und weltweit vernetzt.

Leute, die im Jahr 2002 geboren sind, haben nie eine Welt ohne Smartphone, Tablet und Co. kennengelernt. Sie und alle späteren Generationen sind Digital Natives. Für Unternehmen bedeutet das: Digitale Kanäle sind ein Muss – egal in welcher Branche. Besonders Business-to-Business-Firmen haben hier ordentlich Aufholbedarf.

Außerdem ist Design heute mehr als nur nice-to-have. Wer mit Apple, Instagram und Co. aufwächst, legt Wert auf gutes Design. Es funktioniert als Statussymbol, Qualitätssiegel, erleichtert die Bedienbarkeit und bringt Freude am Produkt.

#7 Sind Menschen stolz darauf, in unserem Unternehmen zu arbeiten?

In der Wirtschaft sind Menschen der Schlüssel zum Erfolg. 

Talentierte Menschen bauen gute Produkte und Dienstleistungen. Gute Produkte und Dienstleistungen liefern Wettbewerbsvorteile. Und Wettbewerbsvorteile bedeuten mehr Umsatz. 

Doch leider ist Fachkräftemangel heute ein branchenübergreifendes Problem. 

Eine starke Marke hilft Talente anzuwerben und im Unternehmen zu halten, denn Unternehmenskultur und Reputation spielen bei der Wahl der Arbeitgeber*innen eine immer größere Rolle.

Kurz gesagt: Every business is a people business

Unternehmen müssen ihre Kund*innen in den Mittelpunkt stellen. Eine starke Marke macht genau das. 

Nach außen hilft sie dabei richtig zu kommunizieren und Vertrauen aufzubauen.

Intern dient die eigene Marke als Leitfaden für die Unternehmenskultur. So wird sichergestellt, dass alle Mitarbeiter*innen die gleichen Vorstellungen haben und geschlossen nach außen auftreten können.

Was jetzt?

Diese Fragen sind eine gute Grundlage, um herauszufinden, wo die eigene Marke steht und ob es Handlungsbedarf gibt.

Wurde das Thema auf die lange Bank geschoben, sollte über einen grundlegenden Rebrand nachgedacht werden. Stimmt die generelle Ausrichtung, dann kann ein Retouch, also eine Überarbeitung oder Modernisierung, helfen. 

Viele Unternehmen haben Angst vor Veränderung. In solchen Fällen kann eine schrittweise Veränderung der richtige Weg sein. Klar ist aber: Wer nichts macht, der bleibt stehen.

Die digitale Designagentur Monospace entwickelt Marken für Startups und Mittelständler. Im Fokus steht dabei die Optimierung der Customer Journey, für reibungslose Kundenerfahrungen entlang aller Berührungspunkte einer Marke.

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