Personal Finance Millennials & Geldanlage: hoher Rebellionsbedarf

Millennials & Geldanlage: hoher Rebellionsbedarf

Ein Gastbeitrag von Angelika Dehmel, Content Lead bei BUX

Das Credo der nächsten Generation ist meistens: Hauptsache anders als die Alten. Das gilt für Politik, Weltanschauung, Umweltschutz und diverse andere Bereiche. Aber bei einer Sache machen es viele Millennials und die Gen Z oft noch genau wie ihre Eltern: bei der Geldanlage. Dabei ist gerade dort der Rebellionsbedarf extrem hoch.

Statista zufolge horten 40 Prozent der Deutschen ihr Erspartes immer noch auf dem Girokonto, 40 Prozent lassen es auf Tagesgeldkonten und Sparbüchern liegen.

Und während das früher mal eine gute Geldanlage mit soliden Zinsen war, schmilzt das Geld dort über die Jahre weg, dank Dauer-Nullzinsen und Inflation. Andere Klassiker wie Kapitallebensversicherungen trifft dasselbe Los.

Spätestens beim Thema Rente wird klar, dass es man es anders machen muss. Ohne private Vorsorge ist die Rentenlücke zu groß, vor allem bei Frauen. Regelmäßiges, langfristiges Investieren ist dabei ein effektiver Weg, um Vermögen aufzubauen. Der Aktienmarkt ist den letzten 30, 40 Jahren stetig gewachsen, auch wenn es natürlich immer wieder zu temporären Einbrüchen kommt. Er ist nicht ohne Risiko aber das kann man mit bestimmten Maßnahmen eingrenzen.

Die beste Zeit zu starten ist jetzt

Ist alles nur schlechter? Nein. Zumindest wenn man erkannt hat, dass man sein Geld anders anlegen will (naja, muss), dann sieht man, dass das viel einfacher geht als noch vor 30 Jahren. Die Broker-Landschaft wurde in den vergangenen Jahren extrem aufgemischt. Nun kann man Online und per App Aktien, Anleihen und Fonds kaufen.

Da es mehr Anbieter gibt, sind auch die Preise gefallen. So sind Orderprovisionen gesunken oder ganz weggefallen, sodass sich auch geringere Investitionsbeträge lohnen. Perfekt für die jüngere Generation, die oft weniger Rücklagen aber dafür mehr Zeit hat, um langfristig von Zinseszins und Dividenden zu profitieren.

Mama und Papa hatten den Bankberater, auf den sie sich verlassen haben (was auch nicht immer eine gute Idee war). Die jüngere Generation hat zahlreiche Finanzportale, Youtube, Blogs, Twitter, das jetzige und das nächste Clubhouse. Finanz- und Börseninfos sind überall im Netz verfügbar. Wer etwas taugt und wer eher Finanzcomedy auf TikTok macht, da hilft das Netz ebenfalls weiter.

Investieren – aber wie anfangen?

Etwas Spießigkeit vor dem Investitionsstart ist trotzdem dringend angeraten. Man sollte:

  1. Seine Finanzen in Ordnung bringen, Schulden abbauen und wissen, was man zur Verfügung hat
  2. Einen Notgroschen von mindestens drei Monatsgehältern anlegen. Der kann dann auch auf dem Festgeldkonto rumdümpeln
  3. Wissen, wofür man investiert, wie lange man dafür Zeit hat und was das entsprechende Risiko- und Kostenprofil ist
  4. Generell seine Investments streuen, und zwar bezüglich Assets, Sektoren und Regionen. Sein Portfolio sollte man zudem regelmäßig überprüfen.

Worin soll ich investieren?

Es gibt extrem viele Arten von Anlageprodukten aber viele sind kompliziert und eignen sich weniger für Anfänger:innen. Es bietet sich zum Beispiel ein Mix aus Aktien, Fonds wie zum Beispiel ETFs, Bargeld und Anleihen an. Ein kurzer Überblick der wichtigsten Produkte:

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