Leadership & Karriere Personal Branding: die wichtigsten Schritte

Personal Branding: die wichtigsten Schritte

Ein Gastbeitrag von Andreas Geier, Geschäftsführender Gesellschafter der Norecu Executive Outplacement GmbH

Personal Branding ist eines der vielen überstrapazierten Buzzwords. Man denkt hierbei an die Flut von Influencer:innen und Selbstdarsteller:innen, die sich täglich auf den einschlägigen Social Media Plattformen tummeln und ihre Follower:innen mit neuem Input versorgen.

Welche Bedeutung Personal Branding im Kontext der beruflichen Neuorientierung hat und wie gutes Personal Branding auch ohne ständige Präsenz in den sozialen Businessnetzwerken gelingt, damit habe ich mich im folgenden Artikel beschäftigt.

Was ist Personal Branding?

Bereits im Jahr 1997 formulierte der US-amerikanische Management Coach Tom Peters den Begriff „Personal Branding“ und gilt somit als dessen Wortschöpfer. Er benutzte „Brand You” als neue Umschreibung von persönlicher Selbstdefinition.

Das Internet und die sozialen Netzwerke machten Personal Branding salonfähig und damit den persönlichen Auftritt im World Wide Web zum zentralen Werkzeug der Selbstvermarktung. Daher hat jede Person, die sich in sozialen Business-Netzwerken präsentiert, schon angefangen, Personal Branding zu betreiben.

Optimierung der Erfolgschancen durch Personal Branding

Auch in Zeiten, in denen Unternehmen händeringend nach High Potentials und Führungskräften suchen, gibt es Arbeitgeber:innen und Positionen, für die man sich als Bewerber:in qualitativ hochwertig von der Konkurrenz abheben möchte, um eine realistische Erfolgschance im Bewerbungsprozess zu haben. Besonders entscheidend ist dies, wenn die Bewerber:innen eine große Veränderung in der Form eines Branchenwechsels oder einer Veränderung im Aufgabenbereich anstreben.

Ein CV mit Fakten nach Euro-Norm und ein rudimentär gepflegtes Profil in einem Business-Netzwerk ist hier oft nicht mehr ausreichend. Wenn also die Wahrnehmung der eigenen Person geschärft und die Erfolgschancen für den Bewerbungsprozess optimiert werden sollen, führt kein Weg an einem professionellen Personal Branding vorbei.

Die ersten Schritte zum Personal Branding

1. Klare Positionierung

Damit die richtigen Weichen für eine authentische und wirksame Selbstdarstellung gestellt werden, braucht es eine klare Positionierung. Zunächst sollte man sich mit folgenden Fragen beschäftigen: Für welche Themen stehe ich? Was macht mich aus? Was sind meine Kompetenzen? Was bringe ich ein? Was unterscheidet mich von Führungskräften meiner Ebene? Reflektieren Sie Ihre Erfolge und Niederlagen der Vergangenheit.

Ein gesundes Maß an Selbst- und Fremdreflektion hilft dabei, die entscheidenden Stärken und Persönlichkeitsmerkmale herauszufiltern.
Fragen Sie in Ihrem „vertrauten Kreis“ doch auch einmal nach, wie man Sie wahrnimmt.

2. Zielgruppe und Storytelling

Darüber hinaus ist der Außenauftritt der Kandidat:innen hinsichtlich ihrer Zielgruppe besonders wichtig. Es geht darum mit einem glaubhaften und verlässlichen Online-Auftritt die eigene Expertise zu präsentieren und transportieren.

Eine Norecu-Umfrage unter Personalentscheider:innen hat ergeben, dass 72 Prozent der Befragten ihre Kandidat:innen vor der Einladung zu einem Bewerbungsgespräch im Internet „einem Backgroundcheck“ unterziehen. Besonders beliebt sind hierbei die sozialen Business-Netzwerke LinkedIn und Xing. Der dortige Auftritt hat also einen entscheidenden Einfluss darauf, ob man im weiteren Bewerbungsverlauf berücksichtigt wird oder nicht.

3. Keywords und Networking

Um die Wahrnehmung des Businessprofils aktiv in die gewünschte Richtung zu lenken, ist der Einsatz von Keywords notwendig. Befüllen Sie Ihr Profil mit den richtigen Inhalten, die Sie als Person greifbar machen. Auch eine regelmäßige und gezielte Kommunikation mit dem Netzwerk rundet das Bild nach außen ab. Liken Sie interessante Beiträge zu Ihrem Themenschwerpunkt, erstellen Sie selbst Postings und regen Sie zu einer Diskussion an.

Um ein Gefühl für den richtigen Content zu bekommen, sind die „Role Models“ aus Ihrer Branche hilfreich. Sprechen Sie Emotionen an, denn dadurch regen Sie zum Nachdenken an, bauen Spannung auf und Ihr Publikum wird abgeholt.

Hilfreich ist es auch Gruppen beizutreten, die sich mit Ihren beruflichen Interessen beschäftigen. Ziel ist es sich über Inhalte und Ideen auszutauschen und sinnvolle wie gewinnbringende Kontakte zu identifizieren.

Personalentscheider:innen sind neben dem fachlichen und funktionellen Fit vor allem an der Person hinter einem CV interessiert. Nutzen und teilen Sie ihr Potenzial und machen Sie sich im Netzwerk erlebbar, um Ihre Karriere voranzubringen.

In diesem Sinne: Mit einem gut durchdachten Businessprofil haben Bewerber:innen die Möglichkeit, schon vorab bei Unternehmen zu punkten und ihre Traumstelle zu ergattern. Das funktioniert aber nur mit klarer Positionierung, Storytelling und einer Menge Community-Management. Oder, um es kurz zu machen: einem authentischen Profil.

Als Geschäftsführender Gesellschafter der Norecu Executive Outplacement GmbH und Gründungspartner der Norecu Executive Search blickt Andreas Geier auf 14 Jahre Erfahrung in der Beratung von Top Executives zurück. Während dieser Zeit hat er zahlreiche Karrieren von Führungskräften der Ebene 1-3 branchenübergreifend begleiten dürfen und sein Netzwerk zu Top-Entscheider:innen kontinuierlich ausbauen können.

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