Weil „Milck“ zu sehr an Milch erinnert: Hanfmilch-Startup wird verklagt
Nachdem Lemonaid bereits mehrmals wegen zu wenig Zucker in seinen Limonaden verklagt wurde und seine Getränke deshalb nicht mehr Limonade nennen sollte, folgt nun ein weiterer skurriler Rechtsstreit im Fast-Moving-Consumer-Goods Markt.
Das Stuttgarter Startup The Hempany verkauft nämlich eine pflanzliche Milchalternative aus Hanf, die den Namen „hemp milck“ kurz „hemi“ trägt. Und dafür wird das Startup nun auf Unterlassung von einer anonymen Person oder einem Unternehmen über die Wettbewerbszentrale verklagt. Der Begriff „Milck“ erinnere laut der Anklage zu sehr an Milch und könnte deshalb die Verbraucher:innen täuschen, wie es in der Pressemitteilung heißt.
The Hempany CEO Dave Tjiok vermutet einen Mitbewerber aus der herkömmlichen Milchindustrie hinter der Anklage: „Wir sind uns (…) sicher, wer hinter dem Angriff steckt. Wir, Produzenten von Milchalternativen, sind schließlich ständig dem Druck der Milchlobby ausgesetzt. Das wollen wir uns nicht länger gefallen lassen“.
Außerdem mutmaßt Dave Tjiok weiter, es ginge überhaupt nicht um den Schutz der Verbraucher:innen: „Es geht hier aus unserer Sicht schlicht um wegbrechende Marktanteile“. Um wen es sich bei dem Kläger genau handelt, ist allerdings nicht gesichert.
Eine erste Anhörung ist für den 16. Dezember am Stuttgarter Landgericht angesetzt. Der Ausgang des Prozesses könnte für die ganze Industrie von pflanzlichen Milchalternativen als Präzedenzfall gelten.