Staff-Pick: Neue Netflix-Doku gibt tiefe Einblicke in das Leben von Andy Warhol

Andy Warhol ist einer der bedeutendsten Künstler unserer Zeit. Er ist der Godfather der Pop-Art, wollte Kunst für alle zugänglich machen, landetet dann aber doch in den beliebtesten Museen weltweit. Doch viel weiß man über ihn nicht. Er war fast mehr Marke als Mensch, mit der weißen Perücke, dem kontrollierten, kühlen Blick.

Die neue Netflix-Doku „The Andy Warhol Diaries“ möchte das ändern. Sie basiert auf dem gleichnamigen Buch von der Autorin Pat Hackett. Mit ihr telefonierte Warhol ab 1976 bis zu seinem Tod 1987 fast jeden Tag. Hackett schrieb die Telefonate auf. So wollte Warhol das. Es war seine Art Tagebuch zu führen. Zwei Jahre nach seinem Tod veröffentlichte Hackett die Aufschriebe in dem Buch, das den gleichen Titel trägt wie die Serie.

Die Einblicke in das Leben des Künstlers handeln von Erlebnissen und Gefühlen. Natürlich geht es auch um Sex. Wie seine Kunst verarbeiten sie Alltägliches. Gutes und Schlechtes.

Es werden Interviews mit berühmten Personen gezeigt, die sich aus heutiger Sicht über Warhol äußern. Aber auch alte Filmaufnahmen mit dem Künstler. Warhols Stimme wurde durch eine KI zum Leben reanimiert. So liest er quasi „selbst“ aus seinen Tagebucheinträgen. Dieser Effekt mach den Künstler plötzlich zugänglich, der im Grunde genommen eine Kunstfigur ist.

Die sechsteilige Serie lässt einen in eine andere Welt abtauchen: in das New York der 80er Jahre. Kunst, Musik, Film, Mode: All das gehört dazu.