Innovation & Future Mehr Zeit, mehr Potenzial: So finden Gründer:innen die Erfolgsidee

Mehr Zeit, mehr Potenzial: So finden Gründer:innen die Erfolgsidee

Was eine Erfolgsidee ausmacht

Es ist schwer zu sagen, welche Faktoren aus einer Idee einen Erfolg machen. Schließlich ist es ja gerade das, was eine bahnbrechende Innovation ausmacht: dass niemand sie hat kommen sehen und dass es noch kein Patentrezept gibt.

Bietet eine technologiebasierte Geschäftsidee die Lösung für ein bisher ungelöstes Problem oder eröffnet sie neue, bisher ungenutzte Marktchancen, dann kann sie revolutionär sein. Am meisten Potential haben Ansätze, bei denen Wertschöpfungsketten ganz neu geschaffen oder disruptiert werden.

Dabei sind gerade die Geschäftsmodelle Favoriten, bei denen ein direkter Kund:innen-Zugang besteht. Ob am Markt ein Interesse für diese Art von Produkt und vor allem eine Zahlungsbereitschaft besteht, kann nur durch praktische Forschung und den Kontakt zu potenziellen Nutzer:innen und Kund:innen geklärt werden.

Adrian Locher ist Co-Gründer und CEO von Merantix, dem weltweit ersten Venture Studio für Künstliche Intelligenz. Er ist seit mehr als 15 Jahren als Seriengründer und Angel-Investor in Europa und den USA aktiv. (Credits: Viktor Strasse)

Weitere Punkte, die es zu beachten gilt, sind die Marktgröße, der Grad der Branchenabhängigkeit – also: funktioniert eine Idee branchenübergreifend oder bedient sie eine Nische? –, die relative Relevanz des Problems sowie eine gute Begründung für den richtigen Zeitpunkt zum Handeln: First Mover haben mit Informationsproblemen und technologischer Skepsis zu kämpfen, während Last Mover auf einen überfüllten Markt stoßen.

Validierung: Ansatz in Frage stellen, Durchführbarkeit prüfen, Interesse bestätigen

Wenn die Vorzeichen dafür sprechen, dass eine Idee Potenzial hat, dann steht mit der Validierung ein iterativer, kooperativer und kreativer Prozess an. Sobald eine grobe Idee steht, müssen alle Hypothesen, die ihr zugrunde liegen, bestätigt werden. Auf der technischen Seite müssen die Gründer:innen etwa zeigen, dass ihre Idee mit vorhandenen Technologien umgesetzt werden kann. Dann müsste im Sinne der Mission mindestens vorerst eine neue Idee her.

Wichtig ist besonders im B2B-Sektor auch, dass potenzielle Erstnutzer:innen mit Branchen-Know-how bestätigen, dass Interesse an dem vorgeschlagenen Produkt besteht und dass die technischen Anforderungen erfüllt werden können. Diese Phase der kommerziellen Validierung ist außerordentlich wichtig und sollte routinemäßig von hochqualifizierten technischen Teams und Expert:innen begleitet werden.

Während Verbraucherprodukte relativ kurze Entwicklungsphasen, billigere Prototypen und kürzere Verkaufszyklen haben, benötigen B2B-Produkte mehr Zeit und Geld, bis ein überhaupt ein Prototyp lebensfähig ist. Infolgedessen ist es schwieriger, frühzeitig Nutzerfeedback zu erhalten und eine Anwendung iterativ zu verbessern.

Technische Validierung, kommerzielle Validierung, Bau eines Prototyps: All dies geschieht parallel und kann mehrere Runden der Iteration erfordern. Das Ganze ist ein bisschen chaotisch, erfordert eine hohe Frustrationstoleranz und Verkaufstalent. Aber es ist auch unglaublich belohnend, wenn eine Idee sich so ihren Weg zum Erfolg bahnt.

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