Innovation & Future Zum Welt-Aids-Tag: Warum die Ohhh! Foundation HIV umbenennen möchte

Zum Welt-Aids-Tag: Warum die Ohhh! Foundation HIV umbenennen möchte

„Für Millionen von Menschen bedeutet HIV eine Stigmatisierung“, heißt es in einem offenen Brief an die Weltgesundheitsorganisation von Daniel Nagel. Nagel, CEO der Ohhh! Foundation, hat sich vorgenommen, das zu ändern und fordert eine Umbenennung von HIV. Seit mehr als zehn Jahren leistet er Aufklärungsarbeit in den Bereichen Gesundheitsprävention und Sex. Vor allem bekannt ist die Initiative „Jugend gegen Aids“.

Seit dem 01. Dezember, dem Welt-Aids-Tag, liest man am Times Square in New York: „Update HIV“. So lautet die Kampagne zu dem offenen Brief, in dem es heißt:

„Der Begriff «HIV» ist tödlich. Das Leben mit dem Virus – heute eher eine gut behandelbare chronische Krankheit – muss es nicht sein. In dem wir HIV umbenennen, helfen wir, das Virus als das zu sehen, was es heute ist: eine globale Herausforderung, welche die Wissenschaft gemeinsam mit der Gesellschaft bewältigen kann. HIV-Epidemie ein Ende bereiten. Für immer.“

Medizinisch ist das Virus mittlerweile soweit zu behandeln, dass man ein ganz normales Leben führen kann. Eine Medikation kann zudem dazu beitragen, dass die Viruslast im Blut nicht mehr nachweisbar ist und man andere Menschen nicht mehr anstecken kann.

Laut Nagel gibt es in der Theorie alle notwendigen Maßnahmen die Epidemie zu beenden, dennoch stecken sich jedes Jahr Millionen Menschen neu mit HIV an.

Ist eine Umbenennung also der Schlüssel? „Auf Versammlungen und Konferenzen reden wir immer über Stigmatisierung“, sagt Nagel im Podcast How To Hack. „Die Stigmatisierung ist aus meiner Sicht schon fast zu einer Entschuldigung geworden, warum die Epidemie noch nicht beendet ist.“

Die Krankheit hat sich über die Jahre verändert, das Bild über sie laut Nagel nicht. Mit der Kampagne „Update HIV“ will die Ohhh! Foundation erstmal eine Diskussion anstoßen, um unsere Sprache zu sensibiliseren. Aufklärung und Bildung über HIV sind ebenfalls Bestandteile der Kampagne. „Wir selbst sind natürlich nicht in der Position das Virus umzubenennen“, sagt Nagel. „Deshalb der offene Brief an die Weltgesundheitsorganisation.“

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