Female Entrepreneurship Studie zur Gender-Digital-Gap: Mehr Weiterbildungen für Frauen nötig

Studie zur Gender-Digital-Gap: Mehr Weiterbildungen für Frauen nötig

Wir wissen bereits Frauen verdienen weniger auf dem Arbeitsmarkt als ihre männlichen Kollegen. Die Gender-Pay-Gap ist bekannt, doch habt ihr schon von der Gender-Digital-Gap gehört? Eine Studie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung zeigt, dass der Zugang zu Technologie auf dem Arbeitsmarkt ein Problem darstellt.

Die Gender-Digital-Gap

Die Gender-Digital-Gap beschreibt die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Entscheidung und Entwicklung digitaler Technologien am Arbeitsplatz. So können diese Technologien als Machtressource zugänglich gemacht werden, oder auch nicht. Bedeutet konkret: Nicht alle haben die gleiche Möglichkeit, an der digitalen Entwicklung teilzuhaben.

Darum ging es

Die Studie fokussiert sich auf die geschlechterspezifische Einschätzung der Berufschancen in einem digitalisierten Arbeitsmarkt. Außerdem wurde die Nutzung von digitalen Technologien (Computersoftware am Arbeitsplatz und vernetzte digitale Technologien) berücksichtigt.

Drei zentrale Erkenntnisse der Studie:

  • Frauen fühlen sich schlechter auf den digitalen Arbeitsmarkt vorbereitet als Männer
  • Teilzeitbeschäftigte Frauen nutzen seltener vernetzte digitale Technologien, als Frauen und Männer in Vollzeit
  • Je anspruchsvoller die Softwareanwendung ist, desto weniger wahrscheinlich ist es, dass Frauen die Programme nutzen

Die Studie gibt auch mögliche Erklärungen für die Gender-Digital-Gap bzw. die Gender (Part-Time) Digital-Gap. Da Frauen häufiger als Männer auf familiäre Pflichten reduziert werden, können ihn so berufliche Nachteile entstehen. Die Diskriminierung und Stigmatisierung von Frauen ist demnach weiterhin ein Problem am Arbeitsplatz.

Das muss sich ändern

Die Studie sieht den digitalen Wandel jedoch nicht als Gegner:in. Viel mehr bietet dieser Chancen, um die Geschlechtergleichheit zu stärken. Zwei Aspekte sind hierfür laut der Studie wichtig: Weiterbildungen und eine veränderte Arbeitszeitnorm.

Doch leider sind auch Weiterbildungen nicht für alle gleichermaßen zugänglich. Frauen absolvieren weniger und kürzere Weiterbildungen als Männer. Die Studie argumentiert auch, dass diskriminierende Praxen am Arbeitsplatz, den Zugang zu Weiterbildungen verringern können. Die Lösung: Den Weiterbildungsprozess in die berufliche Laufbahn von Frauen integrieren.

Die Studie spricht sich auch für eine Verkürzung der Arbeitszeitnorm aus. Also noch ein Argument für die viel diskutierte Vier-Tage-Woche. So soll die Vereinbarkeit von beruflichem und privatem leichter gemacht werden.

Inwieweit sich diese Erkenntnisse auf den Arbeitsmarkt auswirken bleibt spannend. Wer sich von dem Girlboss-Phänomen verabschiedet hat, der findet hier einen Artikel dazu.

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