Innovation & Future Dieses Startup sorgt für volle Kühlschränke im Büro

Dieses Startup sorgt für volle Kühlschränke im Büro

Kaum gibt man Mitarbeitenden den Obstkorb, macht Schrankerl ihnen gleich ein eiskaltes Angebot. Was steckt hinter dem Wiener Startup?

Der Bürokühlschrank, das Zuhause des kalten Grausens: Die Kolleg:innen bringen selbst gekochtes Essen in Dosen, Obst und Snacks mit, die Hälfte davon wird irgendwann vergessen und gammelt vor sich hin. Was aber, wenn der Office-Kühlschrank sortiert und aufgeräumt wäre und sich regelmäßig von allein befüllen würde?

Genau das will Schrankerl möglich machen: ein Startup aus Wien, das mittelständische Unternehmen mit kuratierten Kühlschränken versorgt.

Gegründet wurde Schrankerl 2020 von Stephan Haymerle und Sara Mari-Strasser. „Das Essen an meinem Arbeitsplatz hat mich immer frustriert. Entweder man musste sich in der Stadt etwas besorgen oder in die richtig schlechte Kantine gehen“, sagt Haymerle. Seine Co-Gründerin Mari-Strasser hatte als Unternehmensberaterin lange Arbeitszeiten und oft keine Zeit, um sich draußen sinnvoll zu verpflegen.

Also die Idee: einen Ort im Büro zu schaffen, an dem das Team zusammenkommen kann und an dem den Mitarbeitenden gleichzeitig die Suche nach dem Mittagessen abgenommen wird.

Foto: Lebe Photographie

Ein Unternehmen lässt sich also über die Homepage von Schrankerl einen oder mehrere Kühlschränke liefern. Mindestens 30 Leute sollten aber im Unternehmen arbeiten, sonst lohnt es sich nicht.

Der Kühlschrank wird individuell mit verschiedenen Gerichten von Schrankerl kuratiert, die von lokalen Partner:innen zubereitet werden. Es gibt zum Beispiel Bowls oder Salate. „Dafür zahlt man in Wien im Restaurant schon mal 14 Euro“, sagt Haymerle. Wer in Citygegenden arbeitet und die Lunch-Angebote wahrnehmen muss, kennt diese Preise nur zu gut. Die Gerichte von Schrankerl liegen dagegen bei 4 bis 8 Euro.

Abonniert ein Unternehmen den Schrankerl, bekommen alle Mitarbeitenden eine App, über die sie einen QR-Code am Kühlschrank scannen, um sich zu identifizieren und den Kühlschrank zu öffnen. Durch IoT-Sensoren weiß der Kühlschrank, was herauskommt, und so, was an welchem Standort bevorzugt gegessen wird.

Die Kund:innen müssen sich nicht um die Auswahl kümmern oder im Voraus bestellen. Bezahlt wird dann per App.

Ganz oben auf der Agenda steht auch hier das mittlerweile unverzichtbare Thema Nachhaltigkeit. „Wir spenden die Speisen, die nicht verkauft wurden, und sammeln die alten Verpackungen wieder ein“, sagt Haymerle. Außerdem sei ein Großteil der Speisen auf pflanzlicher Basis.

„Make or break“

Erst im Dezember letzten Jahres schloss Schrankerl eine Investmentrunde ab, die Haymerle als „Wendepunkt“ bezeichnet. „Das war für uns make or break“, sagt er. Am Ende sammelte das Startup 1 Mio. Euro ein. Mittlerweile versorgt das 35-köpfige Team 60 verschiedene Unternehmen in Österreich mit mehr als 80 Geräten.

„In Firmen mit mehr als 100 Mitarbeitenden stehen auch gleich mehrere unserer Kühlschränke als Ergänzung zur Kantine“, sagt Mari-Strasser.

„Die Expansion nach Deutschland steht auf unserer Roadmap“, sagt Haymerle. „Allerdings ist der Druck am Markt dort groß, und wir kennen die Zahlungsbereitschaft der Mitarbeitenden in deutschen Büros noch nicht.“ (Stichproben im eigenen Büro an der Snackbox zeichnen übrigens kein positives Bild.)

Österreich bleibt also erst einmal der Fokus. „Unsere Vision ist vorrangig, alle Büros in Österreich mit unseren Kühlschränken und gesundem, gutem Essen zu versorgen.“

Da ist das Ding! Dieses Mal dreht sich in unserem Dossier alles um das Thema Immobilien und den Traum vom Eigenheim. Außerdem haben wir Netflix-Showrunnerin Anna Winger getroffen und die Brüder Ahmed und Mike Chaer, die deutsches Wrestling groß machen wollen. Viel Spaß beim Lesen! Hier gibt es das Magazin zum Bestellen.

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