Innovation & Future Haltet durch!
 Was ich als Ultramarathonläufer für die Gründung meines Startups gelernt habe.

Haltet durch!
 Was ich als Ultramarathonläufer für die Gründung meines Startups gelernt habe.

Beständigkeit gewinnt
Auch wenn man etwas mit Leidenschaft macht, gibt es diese Tage, da vergehen einem Lust und Laune beim Gedanken an eine weitere Trainingseinheit oder an ein schwieriges Meeting. Viele kennen diese innere Stimme. Sie flüstert einem ein, nur heute eine Ausnahme zu machen, sich einen kleinen Aufschub zu gönnen und den Lauf oder den Termin zu verschieben. Jetzt kommt es darauf an, seinen inneren Schweinehund im Griff zu halten und auch an schlechten Tagen weiterzumachen. Ich habe da eine Strategie für mich entwickelt, wie ich gut mit diesen “Schweinehund-Tagen” klar komme. Wenn ein schweres Business Meeting ansteht, nutze ich eine herausfordernde Laufeinheit, um mich zu pushen und anders herum. Meistens ziehe ich die Kraft aus dem Training für mein Business. Es ist ein richtig gutes Gefühl, morgens schon das Training für einen Halbmarathon absolviert zu haben. Danach gehe ich berufliche Probleme viel selbstbewusster an und habe den ganzen Tag über eine viel positivere Haltung. Dadurch geht mir vieles leichter von der Hand, aber vor allem bleibe ich gelassen, wenn Dinge anders als geplant laufen und das ist ja in einem Startup eher die Regel als die Ausnahme.

Akzeptiere Rückschläge und richte deinen Blick nach vorn
Für meine Ultramarathonläufe und für mein Startup setze ich mir sehr ehrgeizige Ziele, das motiviert mich. Aber ich habe auch lernen müssen, diese immer wieder neu an die Gegebenheiten anzupassen und manchmal nach unten zu korrigieren. Bei meinem letzten Ultramarathon bin ich zwar mit einer guten Zeit, aber auch mit einer Muskelverletzung ins Ziel gekommen. Entsprechend konnte ich meine Form nicht weiter nutzen, um mich auf den nächsten Lauf vorzubereiten. Stattdessen musste ich meine Verletzung akzeptieren und mich um meine Reha kümmern. Natürlich war ich darüber zunächst sehr niedergeschlagen. Mir wurde aber schnell klar, wie viel Kraft mir das raubt. Kraft, die ich brauche, um meine Verletzung auszukurieren. Es bringt nichts, sich im “Hätte-Wäre-Könnte-Wunschland” aufzuhalten, stattdessen kommt es darauf an, sich mit der neuen Situation anzufreunden und das Beste daraus zu machen. Genauso geht es mir als Gründer. Auch wenn die Vision klar ist, auf dem Weg zum Erfolg ist sehr viel Flexibilität gefragt. Als wir Exakt Health im Januar 2021 gegründet haben, war die Investmentbereitschaft von VC-Fonds und Business Angels sehr hoch und Wachstum war der wichtigste KPI. Nach dem Boomjahr 2021 sind die Investments in Startups zurückgegangen: Plötzlich hatte Profitabilität einen ganz neuen Stellenwert und die Anforderungen an Startups für Folgefinanzierungen waren merklich höher. Wir hatten nicht viel Zeit diesen Umschwung zu verarbeiten, sondern mussten uns schnell auf die neue Realität einstellen: Wir haben unsere bis dahin kostenlose App nur noch im Abo-Modell angeboten, um die Rentabilität zu beweisen und unsere Anschlussfinanzierung zu sichern.

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