Toxisches Arbeitsumfeld – Wie man es erkennt und sich daraus befreit

3. Mobbing 

Ein toxisches Arbeitsumfeld kann auch von einzelnen Kolleginnen und Kollegen verursacht werden, deren toxisches Verhalten nicht unterbunden wird. Toxisches Verhalten ist auch ansteckend. Laut einer Studie des Warrington College of Business Administration neigen Mitarbeitende, die unter dem unfreundlichen Verhalten ihrer Kolleginnen und Kollegen leiden, dazu, selbst unhöflicher zu sein, wenn sie anschließend auf andere Menschen treffen.

4. Fehlende Fehlerkultur

Fehler sind menschlich und gehören zum Arbeitsleben dazu. Im Idealfall lernen wir aus Fehlern und vermeiden sie in der Zukunft. Ein Anzeichen für toxische Arbeitsverhältnisse ist das Fehlen einer solchen Fehlerkultur. Wenn etwas schiefläuft, möchte niemand die Verantwortung übernehmen, stattdessen wird auf andere gezeigt.

Die Auswirkungen eines toxischen Arbeitsumfelds

Ein toxisches Arbeitsumfeld kann verschiedene Ursachen haben. Die Situation wird jedoch besonders bedenklich, wenn das Management nicht eingreift, um toxisches Verhalten von Vorgesetzten oder Mitarbeitenden zu stoppen. Wenn toxisches Verhalten geduldet wird und Feedback und Kritik am Verhalten der Mitarbeitenden nicht ernst genommen werden, etabliert sich toxisches Verhalten strukturell und vergiftet langfristig die Unternehmenskultur. Dabei hat jedes Unternehmen ein vitales Interesse daran, ein toxisches Arbeitsumfeld zu verhindern. Laut Prof. Dr. Christina Hoon, einer Expertin für die Führung von Familienunternehmen an der Universität Bielefeld und Co-Autorin der oben erwähnten Studie, ist es nicht gleichgültig, ob es in einem Unternehmen schlechte Führungskräfte gibt: „Schlechte Führung führt dazu, dass das Führungsklima insgesamt toxisch wird. Es überträgt sich auf andere Führungsebenen und kostet die Unternehmen Geld.“ Die Studie untersuchte die Entwicklung der Gesamtkapitalrentabilität, also wie effizient das gesamte Kapital eines Unternehmens arbeitet. Sie zeigt, dass „toxische Führung das Zufriedenheitsklima reduziert und dadurch auch die Unternehmensleistung beeinträchtigt“, so Hoon. Ihr Kollege an der Universität Bielefeld, Juniorprofessor Kai Bormann, fasst zusammen: „Unternehmen können es sich nicht leisten, schlechte Führungskräfte zu tolerieren oder zu ignorieren, besonders nicht finanziell betrachtet.“

Für die einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeutet ein toxisches Arbeitsumfeld in erster Linie, dass es kaum möglich ist, sich am Arbeitsplatz wohlzufühlen. Dies kann körperliche und psychische Folgen haben und im schlimmsten Fall zu einem Burnout führen. Wenn man toxischen Kolleginnen und Kollegen oder Vorgesetzten ausgesetzt ist, sollte man Maßnahmen ergreifen.

Wie kann man einem toxischen Arbeitsumfeld entkommen?

Am besten ist es, sicherzustellen, dass man keinen Job in einem toxischen Umfeld annimmt. Man sollte im Voraus auf Warnzeichen achten, wie die Erfahrungsberichte von Mitarbeitenden zu einem bestimmten Unternehmen auf kununu. Die geteilten Erfahrungen ermöglichen Einblicke in toxische Verhaltensmuster in Organisationen und ihren Abteilungen. Wenn Wörter wie Krankheit, Angst und Kontrolle gehäuft auftauchen, sind dies bereits Hinweise auf ein Arbeitsklima, auf das man besser verzichten sollte.