Productivity & New Work Toxisches Arbeitsumfeld – Wie man es erkennt und sich daraus befreit

Toxisches Arbeitsumfeld – Wie man es erkennt und sich daraus befreit

Falls man sich dennoch in einem toxischen Arbeitsumfeld befindet, muss die Kündigung nicht sofort die einzige Lösung sein. Es kann sinnvoll sein, Strategien zu entwickeln, mit denen man in diesem dysfunktionalen Umfeld noch eine gewisse Zeit zurechtkommen kann. Als Erstes ist es hilfreich, freundlich und konstruktiv zu bleiben, unabhängig von der Reaktion des Gegenübers. Zudem können die folgenden Ideen nützlich sein:

1. Auf das Problem aufmerksam machen

Unternehmen sollten ein großes Interesse daran haben, toxisches Verhalten in ihren Reihen zu verhindern. Das bedeutet, dass man, wenn man Anzeichen für toxisches Verhalten bei anderen sieht, die geeigneten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner suchen sollte. Das bedeutet nicht, dass man andere verpetzen sollte, jedoch müssen Vorgesetzte über die Situation informiert sein, um Maßnahmen ergreifen zu können. Man sollte die Themen also zur geeigneten Zeit ansprechen und sich gut vorbereiten, indem man Beispiele für toxisches Verhalten notiert.

2. Teamarbeit: Verbündete suchen

Falls die Vorgesetzten das Hauptproblem sind und ein klärendes Gespräch nicht möglich ist, oder es einige wenige Kolleginnen und Kollegen gibt, die die Zusammenarbeit nahezu unmöglich machen, ist es hilfreich, Verbündete zu finden. So kann man einander unterstützen und die Angriffsfläche von außen verringern. Es ist wichtig zu wissen, dass sich jemand um einen sorgt. Man sollte jedoch darauf achten, nicht in die Gossip-Falle zu geraten, da dies selbst zu einem schlechten Arbeitsklima beiträgt.

3. Selbstfürsorge

Wenn man es kaum erwarten kann, nach Hause zu kommen, sollte die Zeit dort so gut wie möglich genutzt werden. Es ist dann sinnvoll, sich von dem negativen Arbeitsumfeld zu lösen, eine Komfortzone für sich zu schaffen und sich um das körperliche und geistige Wohlbefinden zu kümmern. Dies kann beispielsweise durch Handwerksarbeiten, Yoga, Meditation oder andere Aktivitäten erfolgen, die Freude bereiten. Die Idee dahinter ist, ein erfüllendes Leben außerhalb des toxischen Arbeitsplatzes zu schaffen und das Drama nur einen kleinen Teil des Lebens einnehmen zu lassen. Schließlich ist der Job nicht alles im Leben. Beachten sollte man jedoch, dass das „Quiet Quitting“ keine langfristige Lösung ist.

4. Dokumentation der eigenen Leistung 

Wenn das „Arbeitsplatzdrama“ persönlich wird und die Leistungen darunter leiden oder Kolleginnen und Kollegen die Arbeit aktiv behindern, ist es ratsam, ein Sicherheitsnetz zu erstellen. Man sollte die geleistete deine Arbeit genau dokumentieren, beispielsweise mit Zeiterfassungstools. Dort kann man genau festhalten, was man für wen und wann erledigt hat. Zudem kann man dies auch mit einem Board in Trello oder Asana ergänzen, um den jeweiligen Fortschritt festzuhalten. Auf diese Weise kann man sich vor Angriffen schützen, und ein toxisches Arbeitsumfeld hat weniger Chancen, einen zu beeinflussen.

5. Die Reißleine ziehen, bevor es zu spät ist

Wenn nichts anderes hilft, sollte man im eigenen Interesse darüber nachdenken, den Job zu wechseln. Man muss dabei nichts überstürzen. Für viele Betroffene kann allein die Entscheidung, nach einer neuen Herausforderung Ausschau zu halten, bereits hilfreich sein. Sobald der Plan feststeht, kann man sich besser von dem toxischen Umfeld am Arbeitsplatz abgrenzen. Im Bewerbungsprozess sollte man besonders auf Anzeichen für ein toxisches Arbeitsumfeld achten, zum Beispiel, indem man die Erfahrungen aktueller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Portalen genau studiert. 

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