Mangelhaftes Leadership verursacht steigenden Stress und sinkende Mitarbeiterbindung

Gleichzeitig bleibt die emotionale Bindung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an ihre Arbeitgeber auf einem niedrigen Niveau. Europa weist im Vergleich zu zehn untersuchten Weltregionen die geringste emotionale Mitarbeiterbindung auf, mit nur 13 Prozent der europäischen Arbeitnehmenden, die sich emotional an ihren Arbeitgeber gebunden fühlen, im Gegensatz zu 23 Prozent weltweit. In Deutschland beträgt dieser Anteil 16 Prozent. Die Ursache für diese niedrige emotionale Bindung liegt vor allem in der Art und Weise, wie Führung am Arbeitsplatz wahrgenommen wird, so die Forscher der Studie. Marco Nink betont, dass Unternehmen, die aktiv an der Qualität der Führung und des Arbeitsumfeldes arbeiten, die emotionale Bindung ihrer Mitarbeitenden um bis zu 60 Prozent steigern können.

Die geringe emotionale Bindung führt in vielen Fällen dazu, dass die Bereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ihren Arbeitgebenden zu wechseln, zunimmt. Überraschenderweise sind 56 Prozent der Arbeitnehmenden der Meinung, dass die derzeitige wirtschaftliche Unsicherheit einen guten Zeitpunkt für einen Arbeitgeberwechsel darstellt. Dies ist wahrscheinlich eine Reaktion auf den wachsenden Druck am Arbeitsplatz. Pa Sinyan, Managing Partner von Gallup in EMEA, betont: „Wenn die Loyalität zum Unternehmen abnimmt, gleichzeitig der Stresspegel steigt und die Aussichten auf einen neuen Job positiv bewertet werden, steigt die Bereitschaft, den Arbeitgeber zu wechseln. Stress ist auf lange Sicht schädlich für die Unternehmenskultur und den wirtschaftlichen Erfolg.“ Die Lösung liegt auf der Hand: „Arbeitgeber, die sich stärker um das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden kümmern, reduzieren nicht nur deren Stress, sondern stärken auch ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit, was sich wiederum positiv auf ihre Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitgebermarke auswirkt.“