Green & Sustainability Urban Jungle – Wie nachhaltig sind eigentlich unsere geliebten Zimmerpflanzen?

Urban Jungle – Wie nachhaltig sind eigentlich unsere geliebten Zimmerpflanzen?

Monstera, Efeutute, Strelitzie – Viele von uns haben grüne Begleiter zu Hause, die nicht nur schön aussehen, sondern in manchen Fällen sogar noch unsere Luft reinigen. Doch so grün die Pflanzen meist aussehen, steckt oft eine nicht ganz so nachhaltige Wahrheit dahinter.

Das Problem der Pflanzen-Aufzucht

Bei der Aufzucht unserer grünen Lieblinge fängt das Problem bereits an. Viele Zimmerpflanzen, insbesondere die tropischen, kommen natürlicherweise gar nicht aus Deutschland oder Europa. Meist werden sie in Afrika oder Lateinamerika aufgezogen und die Stecklinge später nach Europa importiert.

Die Niederlande sind für ihre Pflanzenzucht bekannt und stehen auch oft auf dem Pflanzenpass als Herkunftsland – allerdings kommen viele Pflanzen nicht ursprünglich von dort, nur wurden sie dort als letztes gegossen und gepflegt. Die Wurzeln liegen wortwörtlich woanders. Die Anreise aus fernen Ländern sorgt dabei für eine Menge CO2.

Dazu kommt, dass beim Anbau subtropischer Zimmerpflanzen viel mit Pestiziden und Stauchungsmitteln gearbeitet wird. Diese sind für die Farmerinnen und Farmer in den Aufzuchtländern gesundheitlich sehr gefährlich. Meist ohne Schutzkleidung sind sich die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor Ort den Gefahren häufig gar nicht bewusst.

Von Torf bis Plastik-Anzuchttöpfen

Nicht nur die Zimmerpflanze selbst, sondern auch die Pflanzenerde ist häufig nicht so nachhaltig, wie es scheint. Meist ist darin Torf enthalten, der zwar in der Erde seine Vorteile hat, allerdings kommt dieser aus Weißrussland, wo Torfgebiete abgestochen werden. Dadurch werden riesige Kohlenstoffvorkommen freigesetzt. Und von den zahlreichen Kunststoff-Anzuchttöpfen, die bei vielen Menschen nach dem Kauf im Müll landen, haben wir noch gar nicht angefangen.

Gehen Zimmerpflanzen auch nachhaltig?

Doch natürlich kann man seine Liebe für Zimmerpflanzen auch nachhaltiger gestalten. Die beste Variante ist die sogenannte Secondhand-Pflanze, dazu kann man auch Plattformen wie Kleinanzeigen nutzen. Pflanzenfans züchten dabei neue Ableger aus ihren grünen Begleitern und verkaufen diese dann an andere. So kann man völlig auf lange Transportwege verzichten.

In Pflanzencentern gibt es außerdem auch Pflanzen mit Bio-Qualität, die eine nachhaltigere Aufzucht versprechen. Allerdings haben so ein Bio-Label nicht einmal zwei Prozent aller Pflanzen. Aber es gibt explizite Bio-Pflanzenläden oder Online-Shops, die sich auf nachhaltige Zimmerpflanzen spezialisiert haben und ein großes Angebot bieten.

Auch für den Torf in der Pflanzenerde gibt es eine Alternative, indem man sich zum Beispiel die Erde einfach selbst mischt. Dafür gibt es zahlreiche Anleitungen im Internet und das ist meist auch viel billiger. Auch für die Anzuchttöpfe gibt es mittlerweile nachhaltigere Alternativen, die es hoffentlich bald vermehrt in die Pflanzencenter schaffen.

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