Green & Sustainability Vergesst Lithium 

Vergesst Lithium 

Der Batteriemarkt bricht krachend ein. Varta wendet sich in seiner Not an Porsche. Die Big Player im Markt werden zu Sanierungsfällen. Aber es gibt einen, der sich sensationell gegen den Trend stemmt. Der kein Lithium und Metall für seine Stromspeicher braucht. Und der ist Made in Germany pur. Business Punk war schon mal da. 

Hi Punks, habt ihr auch gedacht, in Batterien zu investieren ist eine todsichere Sache? Braucht doch jeder. Vom Windkraftbetreiber, der seinen Strom speichern muss, wenn er gerade zu viel davon produziert, über den Dauerdattler, der auch am Strand ewige Bildschirmzeit benötigt, bis zum E-Karre-Fahrer, der sich danach sehnt, endlich mal wirklich weiter als 300 Kilometer mit einer Ladung zu kommen. Weltweit kam 2022 knapp jedes dritte E-Auto aus einem Werk in Europa, doch nur jede zehnte Batteriezelle wurde hier gefertigt. Das geht besser, dachten wir uns und begrüßten jedes neu geplante Power-Werk in Europa. 

Und jetzt das: Der Markt ist brutal in der Krise. Beim einstigen deutschen Hoffnungsträger Varta, wird seit Jahren saniert, aber es reicht nicht. Jetzt gibt es Hinweise auf Gespräche mit Porsche, die sich für die Autobatteriesparte von Varta interessieren. Der Deal unter Schwaben könnte Varta retten oder für immer von der Bildfläche verschwinden lassen. 

Varta ist nicht allein in deep shit. Der südkoreanische Hersteller von Batterien für E-Karren SK On hat sich selbst zum Krisenfall erklärt, da seine Kunden mit enttäuschenden EV-Verkäufen in Europa und den USA zu kämpfen haben. Der Chef Lee Seok-hee kündigte gestern an, voll auf die Bremse zu treten und bezeichnete diese als „Notfallmanagement“. SK On ist die Nummer vier bei Batterien in der Welt. 

Der chinesische Hersteller SVolt strich im Frühsommer sein eigentlich geplantes Werk im brandenburgischen Lauchhammer. Kurze Zeit später kündigte ACC, ein Batterie-Joint-Venture von Mercedes, Total und Stellantis, an, das Tempo beim Werksbau in Kaiserslautern mindestens zu drosseln. Und zuletzt traf es auch das schwedische Unternehmen Northvolt, das einen Milliardenvertrag von BMW verloren hat. Aus der Euphorie ist Ernüchterung geworden. Die schwache Nachfrage nach elektrischen Pkw schlägt komplett auf die Batteriehersteller durch. 

Funktioniert denn nichts mehr? Wir bei Business Punk sind auf die Suche gegangen und haben was gefunden. Mitten in Deutschland, bei Frankfurt, steht das Werk von CMBlu. Ein Startup mit fast 200 Leuten von Top-Mittelständler finanziert und mit einem genialen Patent. CMBlu baut große Batterien, die Strom aus erneuerbaren Kraftwerken speichern. Der Knaller: Sie funktionieren völlig anders, organisch, kommen fast ohne Matall und völlig ohne Lithium und andere seltene und irgendwelchen chinesischen seltenen Erden aus. Die optimale Materialmischung berechnet die KI, die Idee stammt aus der Medizin und die ersten Batterieblöcke von CMBlu stehen demnächst bei Mercedes und dem Versorger Uniper. Das Ganze ist Made in Germany pur und zeigt: Hier geht was. Wir waren da – mehr dazu gibt‘s übrigens im nächsten Heft ab August.  

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