Life & Style War goes on

War goes on

„Zusammen bis zum Sieg“ schreibt FDP-Spitzenfrau Strakzi auf ihr T-Shirt. „Kommt 80 Jahre zu spät“, findet Martin Sonneborn. Wir verraten, wo es das zu kaufen gibt. Und warum uns Yoko lieber ist.

Als Journalist ist es deine wichtigste Eigenschaft, das Staunen nicht zu verlernen. Und jetzt habe ich gestaunt, als Strakzi, so wird die FDP-Europawahl Spitzenkandidatin Marie-Agnes Strack Zimmermann genannt, auf der politischen Bühne mit einem übers Kostümchen gezogenen T-Shirt herumläuft. Ein Stier, der auf griechisch Taurus heißt, ist darauf zu sehen mit der Überschrift „Taurus für die Ukraine“ und darunter „Zusammen bis zum Sieg“. Sie will also, dass Deutschland die Taurus-Marschflugkörper liefert. 

Mir sind Politikerinnen und Politiker, die ihre Haltung auf T-Shirts, auf Armbinden oder Uniformen zur Schau stellen, generell etwas suspekt, was daran liegt, dass ich lieber solche hätte, die zuhören, bevor sie ihre Meinung auf Textil stanzen. Das unterscheidet sie von Aktivisten, die sich zum Beispiel auf die Straße kleben. Aber das ist mein persönliches Empfinden. 

Ganz persönlich hat mir die Generation meiner Eltern auch eher Yoko Ono vererbt, wie sie mit ihrem John aus dem Bett kriecht und „War is over“ postet. Wegen solcherlei Haltung dufte ich als Junge nie eine Spielzeugpistole haben, und Ballerspiele waren auch verpönt. Habe ich natürlich beides trotzdem gemacht. Später hatte ich Latein in der Schule und konnte meinen Eltern entgegenschleudern: „Qui desiderat pacem, bellum praeparat“: „Wer den Frieden wünscht, bereitet den Krieg vor.“ Ja, so haben wir munter diskutiert, und Yoko hat gewonnen und hängt heute bei mir Loft. „Zusammen bis zum Sieg“ würde ich mir nicht aufhängen. „Kommt 80 Jahre zu spät“, findet Martin Sonneborn, bekennender Satiriker auf diesem rechten Medium namens „X“, und ich danke ihm und „X“ für diese profunde Einschätzung.

Ganz und gar nicht persönlich, frage ich als Journalist die Politikerin, was denn nun der Sieg sei? Eine Ukraine ohne Russen oder nur ohne russische Soldaten? Eine ukrainische Krim? Eine Kapitulation Russlands? Ich frage auch, wie konsequent eine Politikerin ist, die behauptet, die Freiheit Europas werde an dieser Front im Osten verteidigt, an die sie aber keine Soldaten schicken will.

Und als Punk? Kann ich Euch die Adresse geben. Nicht von Strakzi. Die findet ihr selber. Aber das T-Shirt gibt es bei „Zerelam“ und kostet da 19 Dollar 99. Alle Farben und Größen sind noch vorrätig. Scheint kein Renner zu sein. Im gleichen Laden gibt es auch eine Trump-Baseball-Mütze. Ließe sich beides gut kombinieren. Zusammen gegen die Wand. Was denkt Ihr?

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