Von Always-On zu Always-Balance: So meistern wir digitalen Stress der neuen Arbeitswelt

Neben den genannten Stressoren erforscht die Wissenschaft in den letzten Jahren weitere relevante Faktoren. Die „Unzuverlässigkeit“ von Technologien und die wahrgenommene „Überwachung“ zählen zu den validesten. Diese und weitere beleuchte ich in meinem Buch detailliert. Die Frage, was Menschen und Unternehmen gegen diese Stressoren unternehmen können, ist von entscheidender Bedeutung. Auf individueller Ebene erfordert dies eine Analyse und ein Verständnis der relevanten Stressoren. Sind Unsicherheit und Komplexität besonders präsent, sind Mitarbeiterbefähigung und der Aufbau digitaler Kompetenzen der Schlüssel. Hierbei ist es ebenso wichtig, dass Führungskräfte psychologische Sicherheit schaffen und eine offene Fehlerkultur fördern, damit Mitarbeitende sich trauen, Schwierigkeiten bei der Nutzung von Systemen offen zu kommunizieren und eventuelle Schamgefühle dies nicht blockiert.

Wenn vor allem die „Entgrenzung von Beruf- und Privatleben“ eine große Belastung darstellt, sind klare Abgrenzungsrituale und eine digitale Zusammenarbeitsvereinbarung erforderlich. Hier liegt die Verantwortung bei den Führungskräften, die einen Rahmen setzen sollten. Es ist wichtig, ein Bewusstsein für die Notwendigkeit von Nicht-Erreichbarkeit zu entwickeln. In den meisten Berufen sollte temporäre Nicht-Erreichbarkeit problemlos umsetzbar sein.