Life & Style Akademisch auf Kurs: Wie das Elternhaus die Startup-Szene prägt

Akademisch auf Kurs: Wie das Elternhaus die Startup-Szene prägt

Startups werden von Akademikerinnen und Akademikern gegründet, das zeigt eine neue Bertelsmann-Studie. Die soziale Herkunft spielt im deutschen Startup-Ökosystem (noch immer) eine entscheidende Rolle. Denn die Studie stellt fest: Startup-Gründende sind im Durchschnitt jung und akademisch ausgebildet.

24 Prozent der deutschen Erwerbstätigen haben einen akademischen Abschluss. In der Startup-Szene sieht das ganz anders aus, wie die Studie zeigt. So haben ganze 85 Prozent der Gründerinnen und Gründer einen akademischen Abschluss – also mehr als dreimal so viele.

Eltern akademisch, Kinder erfolgreich

Und nicht nur sie selbst legten den Grundstein der beruflichen Laufbahn in einer Hochschule oder Universität. Auch die Eltern von Startup-Gründenden sind in den meisten Fällen Akademikerinnen und Akademiker. Denn sechs von zehn Gründerinnen und Gründern haben mindestens einen Elternteil mit einem akademischen Abschluss, darunter sogar 14 Prozent mit Promotion. Verglichen mit der Gesamtbevölkerung ist deutlich sichtbar, dass Startup-Gründende damit sehr häufig aus Akademiker-Haushalten kommen.

Viele Gründende haben selbstständige Eltern

Auch selbstständig sind die Eltern von Gründerinnen und Gründern besonders häufig, bei 24 Prozent sogar mit Angestellten. Hier scheint es fast schon in die Wiege gelegt zu werden, dass im Laufe des Berufslebens der Weg in die Selbstständigkeit eingeschlagen wird. Denn zum Vergleich: Unter den gesamten Erwerbstätigen sind lediglich 4 Prozent selbstständig mit Angestellten.

Klar ist, dass Eltern die Kinder prägen, was ihre Neigungen, Kenntnisse und Fähigkeiten angeht. Und auch sind sie wichtige Vorbilder, die den Werdegang entscheidend mitbestimmen. Kein Wunder also, dass die Motivation zur Selbstständigkeit weitergegeben wird.

Akademische Gründende erhalten häufiger externes Kapital

Doch nicht nur der Weg zur Startup-Gründung, sondern auch der Erfolg des jungen Unternehmens kann deutlich durch das Elternhaus vorbestimmt werden. So sammeln Gründende mit Arbeiterhintergund mit 46 Prozent deutlich seltener externes Kapital an als Gründende aus Unternehmerfamilien mit 63 Prozent. Betrachtet man nur die Business-Angel-Finanzierungen, dann erhalten Gründende aus Unternehmerfamilien mit 41 Prozent im Gegensatz zu Gründenden mit Arbeiterhintergrund mit 23 Prozent fast doppelt so oft externe Kapital.

Das hängt vermutlich stark damit zusammen, dass Kinder aus Unternehmerfamilien in ihrem Leben ein größeres Unternehmernetzwerk durch Kontakte der Familie aufbauen konnten, die unter Umständen selbst als Business Angel aktiv sind. Das zeigt sich auch klar in den Zahlen: So geben 65 Prozent der Gründende aus Unternehmerfamilien an, sie hätten über ihr familiäres Umfeld viel Kontakt zu Unternehmern – bei den Gründenden mit Arbeiterhintergrund sind es lediglich 14 Prozent.

Wer also in Deutschland gründen will, der muss offenbar Akademikerin oder Akademiker sein – hier muss etwas passieren.

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