Sinn-vestment: Warum man lieber in Wald statt Tesla investieren sollte

Ein Gastbeitrag von Theresa Hauck, Finanzexpertin, Geschäftsführerin und Gründerin der nachhaltigen Investmentplattform Econos

ETF, Bitcoin, NFT, Blockchain… wer „Investieren“ in eine Suchmaschine seiner Wahl eingibt, wird überhäuft von Ratgebern, Anzeigen und Tutorials. Du hast noch kein Wald-Investment im Portfolio oder Dogecoins im digitalen Wallet? Late to the party! 

Aber nicht nur Rendite soll das sogenannte Anlageportfolio erzielen, sondern auch „Impact“. Wo soll ich da anfangen? Und wann habe ich genug recherchiert, um endlich loszulegen? Eine aktuelle Studie zum nachhaltigen Anlegen zeigt: Mehr als ein Drittel fühlt sich nicht genug informiert, um zu investieren. Zeit das zu ändern.

Wie findet man den Einstieg?

Richtig mit dem Investieren zu beginnen ist vor allem in den aktuellen Zeiten von Niedrig- oder Negativzinsen und hohen Inflationsraten nicht ganz einfach – aber umso wichtiger. 

Bevor es mit dem ersten Investment losgeht, lohnt es sich über verschiedene Anlageklassen und deren Eigenschaften zu informieren. Pro-Tipp: Verschiedene Quellen anschauen, um ein möglichst objektives Bild zu bekommen. Es gibt keine „one-size-fits-all“-Investmentstrategie. Je nach persönlichen Zielen und Anlagehorizont kann das „optimale“ Portfolio ganz unterschiedlich aussehen. 

Portfolio diversifizieren – was bedeutet das eigentlich?

Mal aufs falsche Pferd setzen? Das passiert. Deshalb ist das A und O im Portfolio eine Risikodiversifizierung. Die lässt sich ganz einfach durch eine Streuung über verschiedene Anlageklassen und Faktoren wie Industrie und Geographie erreichen. Dabei sollte man auf eine geringe Korrelation der verschiedenen Produkte achten.

Wenn ich zum Beispiel nur in Immobilien und Start-ups in Berlin investiere, kann bei einem Erdbeben alles futsch sein (nur als Beispiel – natürlich rein hypothetisch). Und gerade wenn es am Aktienmarkt etwas ruckelt, können alternative Investments ein Stabilitätsanker sein, wie zum Beispiel Waldinvestments, die sich historisch antizyklisch verhalten haben.  

Im Rahmen meines persönlichen Investmenthorizonts ist es außerdem empfehlenswert in Produkte mit verschiedenen Haltedauern zu investieren. Als junger Mensch kann man eine Mischung aus Kurz- und Langzeitinvestments aufstellen.

Aber für alle gilt dann doch: Produkte auszuwählen, die zum Risikoappetit passen und die den persönlichen Werten entsprechen (zum Beispiel keine Rüstungsenergie) und deren Anbieter:innen eine transparente und angemessene Kosten- und Gebührenstruktur aufweisen. 

Das Ganze in grün – worauf muss man achten?

Für mich ist Nachhaltigkeit der Ankerpunkt, an dem ich meine Investitionsstrategien orientiere – aus gesellschaftlich-sozial-ökologischer Relevanz, aber auch aus wirtschaftlicher Motivation. Warum? Weil im grünen Bereich nicht nur viel investiert werden muss, sondern weil darin auch große Wachstumschancen liegen.

Ein Beispiel: Erneuerbare Energien. Wichtig: Jede:r hat eine eigene Definition von Nachhaltigkeit. Danach gestaltet sich dann die Suche nach den passenden Investmentmöglichkeiten. In den letzten Jahren ging das Thema grüne Geldanlage ziemlich durch die Decke. Bill Gates prophezeite vor Kurzem, dass Anleger bei Investitionen in Startups mit Tech-Lösungen gegen den Klimawandel künftig Renditen erzielen werden, die mit denen der größten Tech-Unternehmen wie Tesla, Amazon oder Google vergleichbar sind.