Productivity & New Work Don’t worry, be happy: Warum glückliche Teams der Erfolgsfaktor schlechthin sind

Don’t worry, be happy: Warum glückliche Teams der Erfolgsfaktor schlechthin sind

Ein Gastbeitrag von Tobias Hagenau, CEO und Co-Founder von awork

Arbeit und Glück hängen zusammen wie Pech und Schwefel. Eine glückliche Arbeitsumgebung macht dein Team erfolgreich im Job. Im Work-Happiness-Report 2023 von awork  haben wir 1.000+ Wissensarbeitende zum Thema Arbeitsglück befragt. Die wichtigste Erkenntnis daraus: Glückliche Teams kündigen seltener, sind motivierter und kreativer. Das sind die drei Glückseffekte, die nachhaltiges Arbeitsglück in deinem Team bewirken:

Glückseffekt 1: Glückliche Teams kündigen seltener

36% denken oft über eine Kündigung nach. Es gibt also eine Menge zu tun. Die gute Nachricht: Je glücklicher Mitarbeitende sind, desto seltener kündigen sie. Klingt logisch, aber um den Effekt zu nutzen, muss man auch aktiv am Teamglück arbeiten. Es kommt dabei besonders auf einen Bestandteil des Arbeitsglücks an: das professionelle Gemeinschaftsgefühl.

Das bedeutet, dass weniger das bloße nice Miteinander im Fokus steht, sondern zum Beispiel wie sich das Team in Krisen unterstützt. Fast 40% gaben in unserer Studie an, dass sich in ihrem Team in angespannten Situationen die Verantwortung gegenseitig zugeschoben wird. Genau solches Verhalten verhindert das Gefühl, dass alle an einem Strang ziehen und sich aufeinander verlassen können.

Die echte Grundlage aber, um dein Team zu einer Gemeinschaft zusammenzuschweißen, ist ein Fundament von Werten. Tipp: Ein wunderbarer Startpunkt, um herauszufinden, welche Werte im Team vorherrschen, sind Geschichten. Wir haben unser Team darum gebeten, anonym drei wichtige Geschichten aus ihrer Team-Erinnerung zu teilen, um daraus die zugrunde liegenden Unternehmenswerte abzuleiten. So lässt es sich gut entscheiden, welche Werte man fördern, entfernen oder ergänzen möchte, um die Gemeinschaft im Team gezielt zu entwickeln.

Wenn Werte einmal gefunden sind, müssen sie kontrolliert werden. Macht sie zum Teil eures Feedbacks und kontrolliert sie in beide Richtungen, um die Gemeinschaft zu stärken: Sind sie noch aktuell und relevant und wenn ja, wird sich auch nach ihnen verhalten?

Glückseffekt

Glückseffekt 2: Glückliche Teams sind kreativer

Wir suchen alle nach dem Funken der Kreativität und Innovation in unseren Teams. Was unser Work-Happiness-Report zeigt: Wir haben bisher wohl an der falschen Stelle gesucht.

Glück bei der Arbeit ist der mit Abstand stärkste Einfluss auf Kreativität und innovatives Verhalten. Liebe Agenturen, sind eure Teams glücklich?

Besonders entscheidend für Glück und letztlich Kreativität ist hier die Möglichkeit, eigene Ideen auch verwirklichen zu können – naheliegend. Zu sehen, wie aus eigenen Gedanken etwas Handfestes entsteht, macht uns glücklich. Aber: Nur etwa die Hälfte unserer Befragten gaben an, eigene Ideen im Unternehmen umsetzen zu können. Auch hier liegt also der Hund begraben.

Die vielbeschworenen Möglichkeiten zur aktiven Mitgestaltung müssen über das gelegentliche Sonderprojekt hinausgehen. Verantwortung und Handlungsspielraum sind die Grundlage für bessere Ideen, werden aber durch starr hierarchische Organisation verhindert. 

Tipp: Auf den ersten Blick vielleicht überraschend, ist ein guter Startpunkt für mehr Handlungsspielraum das klare Abstecken von Verantwortung. Nur Mitarbeitende, die wissen, in welchen Bereichen sie frei entscheiden können, trauen sich auch, dies zu tun und ihre Stärken wirklich zum Einsatz zu bringen. Im Gegenzug gibt eine solch klare Struktur Führungskräften ein besseres Gefühl beim Loslassen – und so findet die eigene Kreativität den Weg in die Umsetzung.

Glückseffekt
Gastautor Tobias Hagenau CEO und Co-Founder von awork, einem Work-Management-Tool aus Hamburg

Glückseffekt 3: Glückliche Teams sind motivierter

Man kann Menschen nicht motivieren, nur Umgebungen schaffen, die sie motivieren. Platter Spruch, aber hat einen wahren Kern. Die Frage, ob zum Beispiel mehr Gehalt auch zu mehr Glück (und damit Motivation) führt, ist ausgeforscht. Die Antwort ist: Bis zu einem gewissen Grad und dann ist Schluss. Mangelnde Motivation lässt sich nicht mit Geld bewerten. Das Ergebnis unserer Studie ist konsequent: Arbeitsglück ist 16-mal (!!) so wichtig für die Motivation wie die Höhe des Gehalts.

Es gibt auch hierbei einen Aspekt des Glücks, der besonders entscheidend ist: Das Empfinden von Sinnhaftigkeit der eigenen Arbeit. Wer nicht versteht, warum das eigene Tun sinnvoll ist (“Was mache ich hier eigentlich?!”) wird auch keine Motivation verspüren, Zeit und Energie zu investieren – und nie glücklich mit dem Ergebnis sein.

Nicht jedes Team muss deswegen gleich die Welt retten – Purpose ist nicht gleich Gemeinnützigkeit. Vielmehr muss der Zusammenhang aus dem täglichen Handeln der Mitarbeitenden und dem großen Ganzen des Teams nachvollziehbar sein. Dies ist natürlich in erster Linie eine Aufgabe für gute Kommunikation.

Und daher kommen wir zu unseren Tipps: Lege Wert auf gute Arbeitsorganisation. Klare Briefings mit übergeordnetem Ziel, transparente Darstellung von Projekten und Strategien und die offene Diskussion des Vorgehens sorgen für ein klares Verständnis der eigenen Aufgaben im Kontext. Das sorgt dafür, dass man auf Ergebnisse stolz sein kann und motiviert ist für mehr.

Fazit: Arbeitsglück macht erfolgreich

Mit und bei der Arbeit glücklich zu sein ist nicht egal. Aus menschlicher Sicht nicht und auch nicht aus Sicht erfolgreicher Führung. Die drei großen Bestandteile des Arbeitsglücks – Sinnempfinden, Selbstverwirklichung und Gemeinschaft – haben direkten Einfluss auf den Erfolg. Sie führen zu mehr Motivation, kreativerer Arbeit und weniger Kündigungen – und das in deutlich höherem Maße als Incentive-Klassiker wie das Gehalt. Die Suche nach dem (Arbeits-)Glück lohnt sich also.

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