Konflikt kocht hoch: Spaghetti Carbonara ursprünglich ein amerikanisches Gericht?

Die Gemüter sind erhitzt und Schuld daran ist Alberto Grandi, Professor für Lebensmittelgeschichte an der Universität Parma. Wie der „Guardian“ berichtet, habe der Professor gegenüber der Financial Times gesagt, Spaghetti Carbonara sei ein amerikanisches Gericht.

Das erste Rezept für Spagehtti Carbonara von 1953 stammt laut Grandi aus Chicago und Pizzasoße komme aus New York und nicht Neapel. Und damit nicht genug. Grandi behauptet auch, der beste Parmesan der Welt käme aus Wisconsin. Skandal! Grandis Thesen beruhen auf wissenschaftlicher Literatur. Er führte Studien über italienisches Essen durch.

Der Bauernverband Coldiretti will davon aber nichts wissen und kontert, wie „La Repubblica“ schreibt: „Die Financial Times hat einen surrealen Angriff auf die symbolträchtigen Gerichte der italienischen Küche gestartet, und das anlässlich der Ankündigung ihrer Bewerbung als immaterielles Kulturerbe der Menschheit bei der Unesco.“

Mit seinen Thesen hat Grandi eine Diskussion um Essen und Identität entfacht. Dabei sind seine Erkenntnisse nicht neu. Vor fünf Jahren hat sie sie in seinem Buch veröffentlicht. Doch jetzt: „Offensichtlich ist dies ein Thema, das viele interessiert, die Financial Times hat mir fünf Seiten des Magazins gewidmet, Obama bekam nur 4… Es ist der meistgelesene Artikel der Woche mit Tausenden von Kommentaren“, sagt Grandi gegenüber „La Repubblica“.

Warum die Menschen verärgert seien, verstehe er nicht. Tja, Essen ist ein heißes Thema.