Productivity & New Work Warum die Gen Z sich nicht traut, mit älteren Mitarbeitenden zu reden

Warum die Gen Z sich nicht traut, mit älteren Mitarbeitenden zu reden

In vielen Unternehmen gibt es eine Kluft zwischen den Generationen: Die jungen Mitarbeitenden wollen vermeintlich zu viel, während die älteren scheinbar unflexibel auf Veränderungen reagieren. Doch woher kommt dieser Konflikt?

Der Generationenkonflikt scheint einen eindeutigen Ursprung zu haben – und dieser liegt in der Kommunikation. Das ermittelte eine Umfrage  von LinkedIn unter 2.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die dem Business Insider vorliegt. Die Hälfte der Teilnehmenden gehört der Generation Z an, die andere Hälfte ist zwischen 26 und 80 Jahre alt.

Nun scheint es, als würden die verschiedenen Generationen einfach nicht genug miteinander sprechen. Ist die Lösung des Problems wirklich so simpel? Viele Missverständnisse am Arbeitsplatz scheinen schlicht auf schlechte oder zumeist mangelnde Kommunikation zurückzuführen zu sein. Mehr als jeder zehnte Arbeitnehmende der Generation Z gab in der Umfrage an, seit über einem Jahr kein direktes Gespräch mit einem 50+ Mitarbeitenden geführt zu haben.

Offenbar fühlen sich die jungen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unsicher darüber, wie sie mit älteren Kolleginnen und Kollegen kommunizieren sollen. Vier von zehn Befragten haben Angst, sich vor den Älteren zu blamieren. Ein Viertel weiß schlicht nicht, wie sie richtig auf sie zugehen sollen, ein anderes Viertel fühlt sich unwohl dabei, Ältere um Hilfe zu fragen. Das rührt vermutlich auch daher, dass sich jeder zweite Mitarbeitende der Generation Z von den Älteren missverstanden fühlt. 

Interessanterweise glauben jedoch alle Generationen, dass sie viel voneinander lernen können. Die jungen Arbeitnehmenden wissen, dass die älteren Mitarbeitenden mehr Erfahrung haben, während die Älteren die Jungen als kenntnisreich betrachten. Leider werden diese Wissenslücken nicht durch Gespräche überbrückt, sondern durch fehlende Kommunikation eher verstärkt.

Barbara Wittmann, Country Managerin von LinkedIn DACH, betont die Verantwortung der Arbeitgebenden und der Führungskräfte, eine gute Kommunikation zu fördern: „An kaum einem Ort innerhalb der Gesellschaft treffen so viele Generationen aufeinander wie am Arbeitsplatz. Für die Zusammenarbeit im Team und deren Erfolg ist es daher enorm wichtig, dass Unternehmen ein Umfeld schaffen, das die Kommunikation zwischen den Generationen fördert.“

Was können Führungskräfte konkret tun? Die Kommunikation zwischen den Mitarbeitenden sollte gezielt gefördert und Verständnis für verschiedene Sichtweisen geschaffen werden. Dies wird auch von den Befragten der Umfrage unterstützt. Sie glauben, dass eine bessere Kommunikation die Produktivität, Weiterentwicklung und Teamstimmung verbessern kann.

Das könnte dich auch interessieren

Leni Bolt: „Der ganze Arbeitstag besteht aus Mikro-Verhandlungen“ Productivity & New Work
Leni Bolt: „Der ganze Arbeitstag besteht aus Mikro-Verhandlungen“
So unzufrieden sind die Deutschen im Job Productivity & New Work
So unzufrieden sind die Deutschen im Job
Isolation und Unzufriedenheit: Die unbequeme Wahrheit über Großraumbüros Productivity & New Work
Isolation und Unzufriedenheit: Die unbequeme Wahrheit über Großraumbüros
Miele und jetzt auch noch Bosch: Deutsche Vorzeigeunternehmen schlingern Productivity & New Work
Miele und jetzt auch noch Bosch: Deutsche Vorzeigeunternehmen schlingern
Mehr Diversität am Arbeitsplatz: 4 Vorteile, von denen Unternehmen profitieren  Productivity & New Work
Mehr Diversität am Arbeitsplatz: 4 Vorteile, von denen Unternehmen profitieren