Productivity & New Work Parthenon der Bücher: An diesem Tempel hängen über 65.000 verbotene Bücher

Parthenon der Bücher: An diesem Tempel hängen über 65.000 verbotene Bücher

70 Meter lang, 30 Meter breit und 20 Meter hoch ragt es in den Kasseler Himmel, behängt mit über 60.000 Büchern, die irgendwo in der Welt verboten sind oder es einmal waren. Das „Parthenon der verbotenen Bücher“ von der argentinischen Künstlerin Marta Minujín ist eines der meist erwarteten Kunstobjekte auf der documenta 14 in Kassel. Mit diesem Beitrag will die 74-Jährige das „Schwanken des Denkens in der Welt“ darstellen, wie sie der Deutschen Presse-Agentur sagt.

Die Installation „The Parthenon of Books“ wurde in Kassel nach dem Vorbild des Tempels auf der Athener Akropolis errichtet, der ästhetisch und politisch das Ideal der ersten Demokratie repräsentiert. Bis zu 100.000 verbotene Bücher aus der ganzen Welt sollten das Werk gestalten, am Ende wollte die die Künstlerin auf 65.000 kommen. Der Tempel wurde extra auf dem Kasseler Friedrichsplatz erbaut, dort, wo am 19. Mai 1933 im Zuge der sogenannten „Aktion wider den undeutschen Geist“ rund 2.000 Bücher verbrannt wurden. 1941 fing das Fridericianum – das damals noch als Bibliothek genutzt wurde – während eines Bombenangriffs der Alliierten Feuer und ein Buchbestand von rund 350.000 Bänden ging verloren.

Damit die aufgehängten Bücher die 100 Tage der documenta überleben, wurde jedes einzelne in Plastik verpackt, eingeschweißt und mit Kabelbinder zum Aufhängen versehen. Die Bücher – derzeit laut Angaben der documenta knapp 67.000 – wurden nach dem Startschuss auf der Frankfurter Buchmesse 2016 in aller Welt eingesammelt. An der Uni Kassel wurde eine Forschungsstelle eingerichtet, die die Geschichte der Bücher recherchierte.

Am Sonntag durften Besucher nun in Kassel die ersten Bücher abreißen und mitnehmen. Der Parthenon wird nun nach und nach seine Fassade verlieren. Schöpferin Marta Minujín zeigt sich jedoch nicht traurig über das Ende ihres Großprojekts: „Dieser Parthenon wird berühmter sein als der Parthenon in Griechenland“, sagte sie dem monopol magazin.

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